Digitaler Begleiter für Olympia-Touristen hat Feldtest in Peking erfolgreich bestanden
Um Touristen, die zu diesem Ereignis in das „Reich der Mitte“ reisen, das Zurechtfinden dort zu erleichtern, hat das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST gemeinsam mit dem DFKI und T-Systems sowie dem chinesischen Forschungsinstitut ICT und CapInfo eine Anwendung entwickelt, die den ausländischen Besuchern im Dschungel der chinesischen Schriftzeichen weiterhilft: die Plattform COMPASS 2008. Diese wurde nun vor Ort von 15 Testpersonen erprobt. Der Testlauf war eine echte Premiere: Es war das erste Mal, dass eine solche Technologie außerhalb von Laborbedingungen unter realen Umständen und durch normale Nutzer getestet wurde.
Das Besondere an dieser Lösung ist der kombinierte Einsatz von unterschiedlichen Technologien in einer realen mobilen Anwendung: COMPASS2008 ist eine Anwendung für mobile Endgeräte wie PDAs oder Smartphones, die automatisch die Situation erkennt, in der sich ein Nutzer befindet. Sie erkennt den Ort und die Zeit, das persönliche Profil des Benutzers und ist in verschiedenen Sprachen verfügbar. Ausgestattet mit diesen Eigenschaften, erkennt COMPASS2008 die jeweilige Situation, in der sich eine Person befindet und filtert aus einer riesigen Menge an möglichen Informationen diejenigen heraus, die in der aktuellen Situation notwendig und sinnvoll sind. Das System registriert zum Beispiel, wenn sich der Nutzer zur Mittagszeit in der Nähe eines Restaurants befindet, das Speisen anbietet, die derjenige laut des persönlichen Profils gern isst. Das System weist seinem Benutzer den Weg zu diesem Restaurant und unterstützt mit seinem „Smart Dining Service“ auch die Kommunikation mit dem Personal, das häufig nur chinesisch spricht. Die integrierte Sprachausgabe kann zum Beispiel nach einem Tisch fragen oder das aus der übersetzten Speisekarte gewählte Gericht bestellen. Auch über interessante Sehenswürdigkeiten wie die „Verbotene Stadt“ hält COMPASS die passenden Informationen bereit.
Die Teilnehmer des Feldtests, von denen zwei Drittel kein chinesisch sprachen, haben nach einer kurzen Einweisung in das System verschiedene touristentypische Situationen mit Hilfe der Anwendung gemeistert: Die Suche nach einem Café in der Nähe, das Abrufen von Wetterinformationen, eine Taxifahrt inklusive Kommunikation mit dem Fahrer oder die Verhandlung über einen Preis sind nur einige Beispiele.
Das Ergebnis: „Der Feldtest lief sehr zufrieden stellend. Die Testpersonen waren begeistert und haben einhellig bestätigt, dass die Funktionalität der COMPASS-Anwendung ihnen geholfen hat, die vorgegeben touristenspezifischen Situationen einfach zu meistern“, so Dr. Bernhard Holtkamp, COMPASS-Projektleiter am Fraunhofer ISST. Und auch chinesische Kontaktpersonen wie Taxifahrer, Verkäufer oder Kellner, die von den Testern mit der Anwendung konfrontiert wurden, waren von dem System angetan. Ziel ist es nun, die Ergebnisse des COMPASS-Feldtests in eine Lösung einzubringen, die 2008 den Besuchern der Olympischen Spiele tatsächlich zur Verfügung stehen wird.
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