Programmierausbildung demnächst virtuell

Entwickelten die virtuelle Programmierausbildung: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Norbert Drescher, Lothar Wilhelms, Sascha Engelien und André Köthur

Labor für Mikrorechner der Märkischen Fachhochschule ermöglicht Internet basierte Echtzeitprogrammierausbildung

Die Studierenden des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der Märkischen Fachhochschule (MFH) können demnächst ihre Praktikumübungen im Bereich Echtzeitprogrammierung von zu Hause aus durchführen. Die ersten Schritte in Richtung virtuelles Lernen haben jetzt die Studenten André Köthur, Lothar Wilhelms und Sascha Engelien unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Drescher im Rahmen eines Informatik-Projektes im Labor für Mikrorechner entwickelt.

Bei der Entwicklung von Software Anwendungen wird unterschieden zwischen allgemeinen Anwendungsentwicklungen und der Entwicklung technischer Steuerungsaufgaben, die auch als Echtzeit-Anwendungen bezeichnet werden. Bei der allgemeinen Anwendungsentwicklung handelt es sich beispielsweise um Programme für betriebswirtschaftliche Abläufe, Textverarbeitung oder naturwissenschaftliche Berechnungen. Für die Entwicklung dieser Programme wird ein Rechner benötigt, der die entsprechende Entwicklungsumgebung bereitstellt und auf dem die Anwendungen getestet werden können. Echtzeit-Anwendungen dienen dagegen der Steuerung technischer Anlagen, wie Fertigungsmaschinen oder chemischer Anlagen. Verwendung finden sie aber auch in Haushaltsgeräten oder im Auto. Entsprechend bestehen Entwicklungsplätze für die Echtzeitprogrammierung aus einem Entwicklungsrechner, einem Steuerrechner (auch Embedded Controller genannt) und einer technischen Anlage, die an den Steuerrechner angeschlossen ist. Die Entwicklung der Anwendungen findet normalerweise vor Ort statt, da nur dort ein direkter Zugriff auf den Steuerrechner und auf die technische Anlage möglich ist. Auch die Ausbildung der MFH-Studierenden im Bereich Echtzeitprogrammierung fand entsprechend bislang nur im Labor statt.

Im Rahmen des Projektes entwickelten die Studenten einen ersten Prototyp , der alle Informationen bis hin zur technischen Anlage über das Internet verfügbar macht und einen Zugriff auf die Hardware der Systeme über das Internet ermöglicht. Da es sich um Ausbildungsplätze für Studierende handelt, mussten zudem besondere Anforderungen erfüllt werden, die einen Praktikumbetrieb mit wechselnden Übungsgruppen und unterschiedlichen Aufgabenstellungen berücksichtigen.

Bislang ist der Zugriff der Studierenden nur innerhalb der Fachhochschule möglich. Geplant ist aber die schrittweise Einführung einer sicheren Nutzung auch außerhalb der Hochschule. Dies erlaubt den Studierenden dann, die Praktikumübungen in der Echtzeitprogrammierung von zu Hause aus durchzuführen. Einzige Voraussetzung ist ein schneller Internetzugang. Als langfristigen Ersatz für Professorinnen und Professoren möchte Prof. Drescher das Projekt nicht verstanden wissen. „Eine Betreuung im Labor, welche den Studierenden auch ermöglicht, Fragen zu stellen, sich Sachverhalte nochmals erläutern zu lassen, bleibt weiterhin Bestandteil der Ingenieurausbildung an der MFH. Die vorgesehene Internetnutzung ist lediglich als sinnvolle Ergänzung zu verstehen“.

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Birgit Geile-Hänßel idw

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