Innovationen im Fußball

Ob Informationen über die Spielorte, Hotels oder Tankstellen gesucht werden - das Portal servingo bietet einen zentralen Zugang zu verschiedenen Diensten. © Fraunhofer

Interaktives Elfmeterschießen, ein digitaler Sportbegleiter und ein Portal, das Fans alle wichtigen Informationen zur WM bietet – diese und viele andere neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien rund um den Fußball zeigt die Ausstellung „Innovationen im Fußball“. Die Zusammenstellung ist vom 12. Mai bis 9. Juli 2006 im Deutschen Museum in München zu sehen.

Das Deutsche Museum präsentiert die Sonderaustellung in Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM GmbH, dem Zentrum für Unternehmertum an der TU München. UnternehmerTUM hat zum WM-Jahr einen Innovationswettbewerb unter dem Motto „Innovationen im Fußball“ gestartet. Die ausgezeichneten Ideen der Studenten und Wissenschaftler der TU München sind nun im Ehrensaal des Deutschen Museum zu sehen. Weitere Innovationen rund um das Thema Fußball präsentieren die Audi AG, E.ON Energie und die Fraunhofer-Gesellschaft. Es werden mobile Software-Anwendungen, neue Werkstoffe und Technologien vorgestellt. Fraunhofer-Forscher zeigen anhand von vier Exponaten, wie Fußball dank Hightech zu einem besonderen Erlebnis wird.

Das Interaktive Fußballspiel

Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter können Besucher hautnah erleben. Beim „Interaktiven Elfmeterschießen“ schlüpfen sie selbst in die Rolle des Keepers. Der Spieler steht vor einem großen Display, auf dem die Strafstoßsituation zu sehen ist. Eine Kamera nimmt den Besucher auf und integriert ihn als Torwart direkt in die virtuelle Spieloberfläche. Dann startet das Spiel und eine Ballmaschine schießt nacheinander zehn computeranimierten Bälle aufs Tor. Der Spieler muss versuchen, mit Glanzparaden das Leder abzuwehren. Springt er in die richtige Ecke, hält der virtuelle Torhüter den Elfmeter. „Das Publikum kann die Torwartaktionen live mitverfolgen und echte Stadionatmosphäre aufkommen lassen“, erläutert Hugo Binder vom Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV, das eng mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD zusammenarbeitet.

servingo – Hilfe für Fußballfans

Einen zentralen Zugang zu verschiedenen Diensten für Fußballfans bietet das Portal servingo. Es integriert erstmals Informationen und Services unterschiedlichster Partner: etwa Daten über die Spielorte und zum Öffentlichen Personennahverkehr, Hotelbuchung und Tankstellenverzeichnisse. Es liefert sogar aktuelle Berichte zum Beispiel über kicker online.Um das Portal zu nutzen, hinterlegt der Fußballfan ein persönliches Profil. Aus diesen Informationen stellt das System einen individuellen Tagesplan zusammen und erinnert an Termine. Auf das Portal kann der Fan einfach über Mobiltelefon oder Computer zugreifen. Ein erster Showcase findet zur Fußball Weltmeisterschaft 2006TM statt.

Das Portal ist Ergebnis des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungsprojekts für eine IT-gestützte Serviceplattform für Infotainment und Logistik. Koordiniert wird servingo vom Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV. Mitspieler bei der technologischen Entwicklung sind unter anderem die Fraunhofer-Institute für Graphische Datenverarbeitung IGD und für Materialfluss und Logistik IML.

TRANSIT – Zuverlässig ans Ziel

Zu internationalen Großveranstaltungen wie Olympiaden und Fußballweltmeisterschaften gehört fast schon traditionell ein Verkehrschaos. Wer einmal mit gekauften Karten auf dem Weg zum Stadion im Stau stecken geblieben ist, der weiß, dass nicht nur an die Organisatoren von Großveranstaltungen, sondern ebenso an deren Besucher große logistische Herausforderungen gestellt werden. Künftig wird das Transport-Informationsmanagement-System TRANSIT die Besucher unterstützen, rechtzeitig und auf optimalem Weg ihr Ziel zu erreichen. TRANSIT liefert in Echtzeit Daten aus einer Verkehrsleitzentrale auf mobile Geräte, so dass die Nutzer auf ihrem Mobiltelefon oder PDA das optimale Verkehrsmittel und den schnellsten Weg zum Ziel ablesen können. ??Dabei berücksichtigt das System zum einen den öffentlichen Personennahverkehr, zum anderen planen wir die Kombination mit dem Individualverkehr ein, also wenn die Fans mit Fahrrad, Motorrad oder Pkw unterwegs sind??, berichtet Ulrich Meissen vom Berliner Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST. Zudem geht TRANSIT mit der Einbeziehung der persönlichen Wünsche, Gewohnheiten und Situationen des Nutzers in die Routenplanung und Navigation neue Wege. Wenn die erste Testphase bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland erfolgreich verläuft, wird bald niemand mehr seine Karten umsonst gekauft haben.

Der Digitale Sportbegleiter

Wann findet die Pressekonferenz nach dem Spiel statt? Gibt es in der Südkurve Probleme mit den Fans? Egal ob Journalist, Ordner, Fan oder Sportler – der Digitale Sportbegleiter informiert jeden nach seinem individuellen Bedarf. Die Daten können einfach mobil und interaktiv auf einem PDA abgerufen werden. So ist der Nutzer vor, während und nach dem Spiel immer bestens informiert. Der Clou: Die Informationen sind maßgeschneidert, denn die Interessen von Fans, Sportlern, Sicherheitskräften oder Journalisten sind grundverschieden. So erhalten die Sportredakteure etwa zusätzliche Informationen zur Auswechslung des Stürmers zur Pause und die Ordner erfahren, dass ein Fan einen Schwächanfall hat. Das System haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST entwickelt. Für den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen haben die Wissenschaftler eine Variante gestaltet, die die VIP-Gäste mit allem Wissenswerten rund um das Spiel sowie Informationen zu anderen Bundesligabegegnungen versorgt. In der Ausstellung zeigen die Forscher, welche Informationen Fußball-Fans beim WM-Finale 2002 in Yokohama hätten abrufen können.

Media Contact

Marion Horn Fraunhofer-Gesellschaft

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