Im Internet erhältliches Tool gefährdet verbreitete Sicherheitslösungen

Integralis warnt vor Exploit für SSH – umfangreiche Aktivitäten registriert

Der IT-Sicherheitsspezialist Integralis warnt vor einem kostenlosen Hackingprogramm, das seit kurzem im Internet verbreitet wird. Es ermöglicht auch technisch wenig versierten Nutzern, die Sicherheitslücke in der weitverbreiteten Authentisierungstechnologie SSH (Secure Shell) zu finden und sich so Zutritt in Computernetze zu schaffen. Mit dem Exploit ist nicht zu spaßen. Die Sicherheitsexperten haben bereits großfläche Scans registriert. SSH-basierte Lösungen werden auch in Deutschland häufig eingesetzt.

Dass viele Authentisierungslösungen, welche die SSH-Technologie verwenden, eine deutliche Schwachstelle besitzen, ist schon seit Februar bekannt. Neu ist allerdings, dass nun im Internet ein Programm (Exploit genannt) zur Verfügung steht, das es Angreifern leicht macht, die anfälligen SSH-Implementationen in den Unternehmen zu entdecken.

„Exploits sind besonders gefährlich, da sie im Internet verbreitet werden und auch von wenig versierten Hackern erfolgreich eingesetzt werden können“, erläutert Peter Lips, Geschäftsführer von Integralis Deutschland. Seit dem Bekanntwerden des Exploits Ende Oktober wurden bereits umfangreiche Aktivitäten registriert. „Die Unternehmen unterschätzen immer noch die Gefahr, da sie davon ausgehen, dass nur wenige Spezialisten wirklich in der Lage sind, gefährliche Attacken durchzuführen.“

Doch dem ist nicht so. Allein im letzten Jahr wurden Studien zufolge 6000 Web-Server gehackt und manipuliert. Im Rahmen einer vom FBI zusammen mit dem Computer Security Institute (CSI) durchgeführten, breit angelegten Studie gaben 20 Prozent der befragten Unternehmen an, dass ihr Server im letzten Jahr erfolgreich gehackt wurde. Die Mehrzahl der Attacken schrieb man den sogenannten Script Kiddies zu, die sich im Internet vorhandene, als Exploits bezeichnete Programme zum Spaß herunterladen.

Nahezu automatisch erhalten die Angreifer mit dem Exploit für SSH eine umfangreiche Listen gefährdeter Systeme. Sie können die Sicherheitslücke – ein Fehler in den logarithmischen Berechnungen – benutzen, um über Buffer Overflows* eigenen Code im Zielsystem zu platzieren. Dieser Code erlaubt es dem Hacker, den Rechner zu übernehmen um ihn anschliessend für seine Zwecke zu missbrauchen: Typische Folgehandlungen eines Hackers sind die Installation von Rootkits und Trojanern, Attacken auf weitere Systeme im Internet, Ausspionieren des Benutzers sowie das Abhören des Netzwerkverkehrs.

SSH-basierte Lösungen werden in Deutschland von vielen Unternehmen eingesetzt, um beispielsweise Mitarbeitern von außen den Zugriff auf das interne Netzwerk zu gewähren, etwa auf Emails, Kundeninformationen, etc.. Mit der Sicherheitslücke behaftet sind einige Versionen von Cisco, SSH Communications Security, OpenSSH und F-Secure. „Wir raten den Unternehmen dringend, ihre Versionen zu überprüfen. Bei anfälligen SSH Servern der Version 1 sollte ein Update auf Version 2 erfolgen. Muss der Version-1- Server noch weiter benutzt werden, ist auf jeden Fall die Fallback-Funktion zu deaktivieren“, so Integralis-Sicherheitsspezialist Stefan Strobel. Integralis hat zudem unter ssh-exploit@integralis.de eine „Hotline“ eingerichtet. Unternehmen, die Fragen zu dem Exploit haben, können sich per Email an Integralis wenden.

*Buffer Overflow: Bei dieser Angriffstechnik wird ein häufiger Programmierfehler in Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen ausgenutzt, nämlich die fehlende Längenbeschränkung in Zwischenspeichern (Buffer) abgelegter Daten wie Paßwörter, URLs, etc. Dadurch lässt sich der Code des Hackers über diesen Buffer auf das angegriffene System übertragen und ausführen. Dem Hacker steht so das gesamte System offen.

ots Originaltext: Integralis Deutschland GmbH
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