Fachhochschule Coburg entwickelt gemeinsam mit Siemens eine Lagerverwaltung mit vernetzten Sensoren

Dateneingabe bei einem Päckchen mit Funketikett und einem Mini-Computer <br>Pressestelle FH Coburg

Ein einfach aufzubauendes und erweiterbares Lagerverwaltungssystem haben Siemens und die Fachhochschule Coburg entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen wird bei dem WISHIS genannten System keine zentrale Datenbank benötigt, sondern die Informationen sind verteilt in den Regalen auf Mini-Computern gespeichert. Diese Mini-Computer sind für sich genommen autonom, aber untereinander drahtlos vernetzt. „Dieses System ist für kleinere bis mittelgroße verteilte Lagerbestände bedeutend wirtschaftlicher als kommerzielle Applikationen, da es sich ohne großen Aufwand, etwa für Verkabelung, auch in bestehenden Lagern leicht installieren lässt. Auch eine wechselnde Nutzung der Flächen ist so problemlos möglich.“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Thomas Wieland von der Fachhochschule Coburg. Dr. Christoph Niedermeier von Siemens Corporate Technology betont, „dass die in dem gemeinsamen Projekt untersuchten Technologien von großer Bedeutung für zukünftige so gen. pervasive Computer-Systeme sind, die durch Integration einer großen Anzahl derartiger Mini-Computer mit mobilen Kommunikationsgeräten, Mobilfunknetzen und dem Internet eine Vielfalt neuartiger Anwendungen ermöglichen.“

Im Rahmen von WISHIS werden diese Technologien wie folgt genutzt: Alle Artikel, die im Lager verwendet werden sollen, sind mit so gen. RFID-Funketiketten ausgestattet, so dass sie sich drahtlos identifizieren lassen. Beim Einlagern ermittelt WISHIS über dieses Etikett dann den benötigten Platz und fragt bei den in den Regalen verteilten kleinen Rechnern nach einem passenden Einlagerungsplatz. Hat der Lagerist das Päckchen von Hand oder mit einem Stapler dort abgelegt, bestätigt er dies auf einem Taschencomputer. Auch die Entnahme ist später wieder entsprechend zu quittieren. Neben einer Übersicht über alle eingelagerten Gegenstände ist auch eine sensorische Überwachung der Regale möglich. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob die Temperatur in einem bestimmten Bereich einen vorher festgelegten Grenzwert steigt, was etwa bei verderblichen Waren problematisch werden kann. Entsprechende Alarme ermöglichen dann eine rechtzeitige Reaktion der Lagerverwalter.

Diese Anwendung ist aus gemeinsamen Untersuchungen der Fachhochschule und Siemens hervorgegangen, wie man die relativ neue Technologie der drahtlosen Sensornetze am besten im industriellen Umfeld nutzen kann. Diese für solche Sensornetze eingesetzten Kleincomputer von der Größe eines eingeklappten Handys sind bereits von Haus aus mit Sensoren ausgestattet, mittels derer sie Informationen über ihre Umgebung sammeln können, beispielsweise Temperatur, Lichtstärke, Feuchtigkeit oder Beschleunigung. Grundsätzlich lassen sich daran alle marktgängigen Sensoren anschließen. Durch die Kombination der Messungen aus den verschiedenen verteilten Geräten, die diese per Funk miteinander austauschen, lassen sich so komplexe Situationen erkennen.

Dr. Christoph Niedermeier, verantwortlicher Projektbetreuer bei Siemens: „Obwohl das System noch im Prototypstadium ist, zeigen die Ergebnisse deutlich, welch großes Potenzial für verschiedenartigste Anwendungen die Technologie der drahtlosen Sensornetze hat.“

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Pressereferat
Siemens Corporate Technology
Guido Weber
D-81730 München
Tel: (089) 636 – 49030, Fax – 700886
E-mail: guido.weber@siemens.com

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Adele Orosz idw

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