Digital und in 3 D: Städte am PC durchwandern – Neue HPI-Technologie reif für den Massenmarkt

Über jüngste Fortschritte in der Entwicklung und Nutzung dreidimensionaler digitaler Stadt- und Landschaftsmodelle informieren sich bis Mittwoch (8. März) führende Agrar- und Umweltinformatiker am Hasso-Plattner-Institut. Dr. Konstantin Baumann vom Fachgebiet „Computergrafische Systeme“ stellte ihnen eine am HPI entwickelte Technologie vor, die es ermöglicht, am Computerbildschirm künftig seine Stadt oder Wohngegend virtuell durchwandern zu können. Eine entsprechende 3 D-Software für München gibt es bereits. Diese Form des „Geotainments“ sei reif für den Massenmarkt, sagte Baumann. Er verwies auf Möglichkeiten, mit dieser Technologie die Bürgerbeteiligung an Stadt- und Landschaftsplanungsprozessen zu erleichtern und zu verbessern.

Der HPI-Wissenschaftler sprach vor den Mitgliedern der Gesellschaft für Informatik in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (GIL). Sie haben sich zur 26. Jahrestagung der GIL im Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Babelsberg versammelt. Dort tagen sie seit Montag.

„Früher waren nur mit großen Aufwand dreidimensionale Geo-Informationen verfügbar zu machen, die meist als Blockmodelle visualisiert wurden. Jetzt steuern wir auf immer intelligentere Nutzungen zu und können am Computer zum Beispiel bereits städtebauliche Planungsvarianten oder Fachinformationen in solchen Umgebungen aufnehmen“, betonte Baumann.

Im Moment werde daran gearbeitet, dreidimensionale virtuelle Stadt- und Landschaften auch für die Nutzung mit mobilen Endgeräten wie PDA’s oder Mobiltelefonen zu präparieren. Ein großer Vorteil könne dies bei der Navigation im Auto sein, weil der Fahrer auf seinem elektronischen Gerät die Gegend dann annähernd so sehe, wie er sie auch durch die Windschutzscheibe betrachte.

Ein neuer Trend in der Wissenschaft sei der Verzicht auf photorealistische Darstellung in der Computergrafik. Um bestimmte Informationen und Details hervorzuheben, werde immer mehr dazu übergegangen, Formen und Farben von Stadt- bzw. Landschafts-Elementen zu abstrahieren oder sogar zu reduzieren, erläuterte Baumann. Am HPI wirkt man so bereits an der nächsten Generation von 3 D-Karten mit, wie sie durch GoogleEarth bekannt wurden.

Media Contact

Katrin Augustin idw

Weitere Informationen:

http://www.hpi.uni-potsdam.de/

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