Software erleichtert Hochschulen die praktische Umstellung ihres Studienangebotes auf Bachelor- und Masterabschlüsse

So werden Studiengänge modular und europatauglich

chemmedia AG entwickelte gemeinsam mit der TU Chemnitz eine Software, die Hochschulen die praktische Umstellung ihres Studienangebotes auf Bachelor- und Masterabschlüsse erleichtert

Die in Bologna beschlossene Einführung eines gestuften Studiensystems aus europaweit vergleichbaren Bachelor- oder Masterabschlüssen bis zum Jahr 2010 setzt die deutschen Hochschulen unter Druck. Erst jeder zehnte Studienanfänger ist in Deutschland in einem Bachelor- und Masterstudiengang eingeschrieben. „Viele Hochschulen müssen einen Großteil ihres Studienangebotes noch umstellen. Zudem kommt in den nächsten vier Jahren eine Lawine neuer Studiengänge auf die Studieninteressenten zu“, schätzt Prof. Dr. Cornelia Zanger, Prorektorin für Lehre und Studium der TU Chemnitz, ein. „Der Aufbau modulbasierter Studiengänge verlangt dabei enge Abstimmungsprozesse zwischen den einzelnen Professoren und der Hochschulleitung. Vor allem die Prüfung jedes einzelnen Moduls, kombiniert mit einer teilweise papierbasierten Verwaltung und der Abstimmung in Gremiensitzungen, führt zu einem hohen zeitlichen Aufwand“, so die Prorektorin. Zudem bieten die neuen BA-und MA-Studiengänge den Studenten die Möglichkeit, sich ihr Studium nach dem Baukastenprinzip zusammenzustellen. Damit dieses System reibungslos funktioniert, müssen die dafür benötigten Module miteinander harmonieren. „Neue BA- und MA-Studiengänge anzudenken, ist also nur die Spitze des Eisberges. Die dafür zu leistende Detailarbeit in allen Hochschulbereichen vom Professor bis hin zur Verwaltung ist enorm und kaum noch zu überblicken“, berichtet Prof. Zanger.

Vor diesem Hintergrund gelang der Chemnitzer Firma chemmedia AG und der TU Chemnitz nun ein Durchbruch. Sie entwickelten eine Software, die den Umstellungsprozess der Studiengänge nicht nur enorm erleichtert, sondern auch die Qualität der Studienangebote im Auge behält. Der so genannte „eBologna Curriculum Designer“ ist seit zwei Monaten an der Technischen Universität Chemnitz erfolgreich im Einsatz. Seitdem können mehr als 150 Nutzer auf etwa 500 Module und 2.000 Lehrveranstaltungen zugreifen. „Das Erstellen von Modulen, das Kombinieren von Lehrveranstaltungen und das Gestalten von Studiengängen ist per Mausklick über eine intuitiv bedienbare Weboberfläche sehr einfach und komfortabel möglich“, berichtet der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Bernd Stöckert, der an der TU Chemnitz das Projekt leitet. Der prozessorientierte Ablauf von der Studiengangsdefinition bis hin zur Realisierung des Studiengangsprozesses wird mit Hilfe der neuen Software durchgängig unterstützt. Ein ausgefeiltes Rechte- und Rollenkonzept ermöglicht einen gesteuerten Zugang für die einzelnen Benutzergruppen. Zudem erleichtert die zentrale elektronische Datenhaltung ohne Medienbrüche die Arbeit der Professoren und Studiengangsverantwortlichen.

Der „eBologna Curriculum Designer“ basiert auf dem seit Jahren erprobten Learning Content Management System der chemmedia AG, die übrigens von Studenten der TU Chemnitz gegründet wurde. „Durch eine moderne, plattformunabhängige Software-Architektur und der Lauffähigkeit auf allen aktuellen Webbrowsern ist ein sofortiger Einsatz mit nahezu jeder Infrastruktur gegeben“, versichert der Geschäftsführer des Unternehmens Lars Fassmann.

„Mittelfristig soll durch die Anbindung dieses Learning Content Management System an Studieninformations- und Studienplanungsprozesse bzw. an die Steuerung des Studienablaufes ein umfassendes webbasiertes System zur Lehre als ein Markenzeichen der TU Chemnitz für ein transparentes und nutzerorientiertes Studium geschaffen werden. Außerdem werden eLearning-Bausteine professionell gestaltet“, blickt Prof. Zanger in die Zukunft. Künftig soll der „eBologna Curriculum Designer“ auch für alle Weiterbildungsangebote der TU Chemnitz genutzt werden.

Auch für das Universitätsmarketing bietet die neue Software einen entscheidenden Vorteil: „Studieninteressenten wollen nicht nur wissen, welchen Abschluss in welchem Studiengang sie erreichen können. Sie wollen jetzt genau wissen, in welchen Studienprozess sie einsteigen – und was sich hinter den neuen Abschlüssen genau verbirgt“, meint Prof. Stöckert. Der „eBologna Curriculum Designer“ könne hier selbst in der Studienberatung gute Dienste leisten und in der Studienwerbung zum Einsatz kommen.

Wer sich für die Software interessiert, kann sich entweder an die chemmedia AG, Parkstraße 35, 09120 Chemnitz, Telefon (03 71) 33 66 733, E-Mail info@chemmedia.ag , oder an den Projektverantwortlichen an der TU Chemnitz, Prof. Dr. Bernd Stöckert, Telefon (0371) 5 31 – 42 27, E-Mail bernd.stoeckert@wirtschaft.tu-chemnitz.de, wenden.

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Mario Steinebach idw

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