Schaffung eines Internets des Vertrauens

Die Frage der Zuverlässigkeit von Datenquellen ist ausschlaggebend, wenn das semantische Web seinem Potenzial als Plattform der Geschäftswelt in Zukunft gerecht werden soll. Im Rahmen des EU-finanzierten SWAD-Europe-Projekts wurde eine Lösung entwickelt, die die Verwendung von Empfehlungen vertrauenswürdiger Drittparteien bei der Auswertung von potenziellen Daten- bzw. Dienstleistungsanbietern oder Unternehmern zulässt.

1999 schrieb Tim Berners-Lee, der Schöpfer des World Wide Webs: „Wenn HTML und das Internet alle Online-Dokumente wie ein großes Buch aussehen lassen, dann werden RDF, Programm- und Interferenzsprachen alle Daten der Welt wie eine große Datenbank erscheinen lassen.“

Heute sind diese Entwicklungen, die von Herrn Berners-Lee vor sechs Jahren beschrieben wurden, als das semantische Web bekannt. Die Daten sind mittels des Resource Description Framework (RDF) gekennzeichnet. Durch die zusätzlichen Informationen, die in den Kennzeichnungen enthalten sind, erhalten Nutzer weniger, aber dafür aussagekräftigere Ergebnisse für jede Suche im Internet.

Da jedoch die erwartete Qualität der ausgegebenen Daten steigt, müssen sich die Entwickler nun mit der Frage beschäftigen, wie die Vertrauenswürdigkeit der Datenquellen oder Dienste beurteilt werden kann. Im Rahmen des SWAD-Europe-Projektes, das unter der Schirmherrschaft des World Wide Web Consortiums (W3C) durchgeführt wird, wurde ein System entwickelt, das genau dieses Ziel erreicht. Wenn ein Vertrag abgeschlossen wird, kann das System genutzt werden, um auf zuverlässige Drittparteien zuzugreifen, die Empfehlungen zu potenziellen Anbietern bereitstellen können.

Diese Empfehlungen basieren entweder auf Anraten von Vierten oder auf dem Ansehen des Anbieters, das auf Erfahrungen beruht. Das System nutzt die Trust Ontology („Ontologie des Vertrauens“), eine kleine Ontologie, die in RDF und der Web Ontology Language (OWL) geschrieben ist und die großen und beliebten FOAF-Vokabulare/Ontologien („Friend of a Friend“ bzw. „Freund eines Freundes“) erweitert. Durch eine uneingeschränkte Open Source-Lizenz ist sie außerdem für potenzielle Partner zugänglich.

Das Projektteam arbeitet bereits mit zwei Konsortien zusammen. Einerseits geht es dabei um die Weiterentwicklung dieser Anwendung mit dem Semantic Web Environmental Directory. Andererseits wird auf den Einsatz dieser Methode bei Sammlungen natürlicher historischer Quellen hingearbeitet.

Media Contact

Dr. Michael Wilson ctm

Weitere Informationen:

http://www.bitd.clrc.ac.uk/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer