Geballte Rechnerleistung für die Forschung: D-Grid

Das Fraunhofer IAO arbeitet am Aufbau einer Grid-Infrastruktur für Forschung und Wissenschaft in Deutschland mit. Das so genannte D-Grid soll die Zusammenarbeit in der Wissenschaftsgemeinde vereinfachen und deren Leistungsfähigkeit steigern.

Rechenleistung ist relativ: Die deutsche Forschungslandschaft mag über Terrabytes an Speicherplatz oder Informationen verfügen, aber genutzt wird doch nur ein Bruchteil davon. Wie kann man die Informationen sinnvoll miteinander verknüpfen? Wie kann die deutsche Wissenschaftsgemeinde von der vorhandenen Rechenpower profitieren?

Das verteilte Rechnen gibt Antworten auf diese Fragen. Grid Computing ermöglicht das verteilte Rechnen nicht nur in einem lokalen Netzwerk, sondern auch über System- und Software-Grenzen hinweg. So kann jeder innerhalb des Grids die Rechenleistung, Daten oder Informationen von allen anderen nutzen.

Mit dem Projekt „D-Grid“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im September den Startschuss für den Aufbau einer Grid-Infrastruktur für die Wissenschaft und Forschung in Deutschland gegeben. Das Fraunhofer IAO ist eines von sechs Fraunhofer-Instituten, die an dem Projekt beteiligt sind. Mit dem Fraunhofer Resource Grid und dem Folgeprojekt „Enterprise Grids“ bringen die Fraunhofer-Institute zahlreiche Erfahrungen in die D-Grid-Initiative ein. Ebenfalls beteiligt sind Wissenschaftler aus anderen deutschen Forschungsorganisationen, Hochschulen und Unternehmen. Insgesamt arbeiten 100 Institutionen am D-Grid.

Innerhalb der Gesamtstruktur entwickeln fünf Nutzergruppen in so genannten Community-Projekten fachbezogene Grids. Das Fraunhofer IAO ist Mitglied im MediGrid, einem Grid für die biomedizinische Forschung. Das MediGrid soll die interdisziplinäre, vom Standort unabhängige Zusammenarbeit fördern und den bilateralen Austausch der Bereiche Patientenversorgung und Versorgungsforschung unterstützen.

Nützlicher Nebeneffekt der Unterprojekte: Das MediGrid zeigt beispielsweise mit vielfältigen und hochdimensionalen Daten, wie relevant Grid-Dienste für Medizin und Lebenswissenschaften sind. Außerdem lassen sich die logischen und technischen Strukturen der „kleinen“ Grids auf das „große“ D-Grid übertragen.

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Dr. Anette Weisbecker
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11/9 70-24 00, Fax: +49 (0) 7 11/9 70-24 01
E-Mail: anette.weisbecker@iao.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer