Landschaften im Computer

Gebäude lassen sich auch mit Bildern ihrer Fassaden überziehen - wie hier im Modell von Darmstadt.

Karten der gesamten Erde machen sich derzeit im Internet breit. Der Faszination, spielerisch über Länder und Meere zu fliegen, stehen professionelle Anwendungen gegenüber. Mit CityServer3D lassen sich auch Touren und Wanderungen online planen. Aktuelle Entwicklungen rund um das Thema 3-D-Geoinformationssysteme zeigen die IGD-Wissenschaftler vom 4. bis zum 6. Oktober in Düsseldorf auf der Fachmesse INTERGEO am Stand G3.221.

Was früher Spezialisten wie Stadtplanern, Architekten und Sicherheitskräften vorbehalten war, erobert zunehmend die Wohnzimmer. Softwarepakete wie Google Earth oder Nasa WIND bringen dreidimensionale Geoinformationen erstmals auf den Desktop jedes handelsüblichen PCs. So können selbst Laien die Erde virtuell erforschen. Neben dem Überflug über das Gelände stehen auch digitale Stadtmodelle zur Verfügung – bislang allerdings hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten. Mit diesen und verwandten Daten lassen sich weitere Anwendungen entwickeln. So planen Wanderer und Radfahrer heute oft schon ihre Reise mithilfe verschiedener Internetdienste. Routenplaner helfen bei der Navigation auf Verkehrswegen, spezielle Systeme erfassen auch Wege und Pfade.

Viele heutige Programme benutzen noch zweidimensionale Kartendarstellungen, doch bietet eine 3-D-basierte Technologie einige Vorteile: Eine dreidimensionale Wiedergabe der Landschaft entspricht viel eher dem natürlichen menschlichen Raumempfinden. In ihnen fällt die Orientierung leichter und der Abstraktionsgrad der Darstellung kann reduziert werden. Gerade Wanderer und Radfahrer legen Wert darauf, Steigungen und Gefälle auf Ihren Routen nicht in Zahlen, sondern direkt einschätzbar präsentiert zu bekommen.

Solche Systeme, wie sie auch am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung programmiert werden, bieten oft eine umfassende Internetunterstützung an. „Bei unserem Paket CityServer3D muss der Anwender keine Software installieren“, betont Jörg Haist von der Abteilung Graphische Informationssysteme. „Die Daten können direkt mit jedem Browser betrachtet werden, der das Plugin Java 3-D beinhaltet.“ Eine Stärke der Server-Software besteht darin, unterschiedlich detaillierte Modelle verarbeiten und sie für verschiedene Anwendungskontexte aufbereiten zu können. Für Wanderer etwa steht nicht einfach nur ein digitales Geländemodell zur Verfügung. Der Nutzer kann auch eine Route eingeben oder eine in jedem handelsüblichen GPS-Gerät gespeicherte importieren. Er bekommt wichtige Informationen wie Steigung, Höhenunterschied oder die Länge der einzelnen Routenteile angezeigt. Neben einer Übersichtskarte kann die Software auch ein Höhenprofil berechnen und als Graphik ausgeben. Aktuelle Entwicklungen rund um das Thema 3-D-Geoinformationssysteme zeigen die IGD-Wissenschaftler während der INTERGEO am Stand G3.221. Die Fachmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement findet vom 4. bis zum 6. Oktober in Düsseldorf statt.

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Marion Horn idw

Weitere Informationen:

http://www.fraunhofer.de

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