Software "made in Oldenburg" erreicht Marktführerschaft in der Kardiologie

Zum Marktführer bei Neuverkäufen kardiologischer Informationssysteme ist eine vom Oldenburger Informatikinstitut OFFIS zunächst für das Klinikum Oldenburg entwickelte Software aufgestiegen: GO-Kard (Grafisches Oldenburger Informationssystem für Kardiologie) ist mittlerweile in Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits 50-mal installiert worden. Nun wird ein weltweiter Vertrieb ins Auge gefasst. Die nächste Softwaregeneration, an der bei OFFIS schon gearbeitet wird, soll auch in einer englischsprachigen Version auf den Markt kommen.

Die Vision einer weitgehend automatisierten „papierlosen Kardiologie“ mit größtmöglicher Computer-Unterstützung hatte Prof. Dr. Gert-Hinrich Reil, Direktor der Klinik für Kardiologie des Klinikums Oldenburg, bereits 1989. Er fand seinerzeit in Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Informatiker der Universität Oldenburg und OFFIS-Mitbegründer, einen engagierten Mitstreiter. Vor allem der Diplom-Informatiker Marcel Claus entwickelte in Institut und Klinikum im Laufe der Jahre mit GO-Kard ein umfassendes Abteilungsinformationssystem, mit dem sich nicht nur die wichtigsten kardiologischen Verfahren im Herzkatheterlabor, Ultraschall und Kardio-Magnetresonanz (MR) vollständig dokumentieren lassen, sondern auch Terminplanung, Lagerhaltung und Qualitätssicherung möglich sind.

GO-Kard verfügt darüber hinaus über ein integriertes digitales Archiv für multimediale Dokumente. Es stellt sämtliche Herzkatheter-, Ultraschall- und MR-Filme „sekundenschnell“ zu jeder Zeit in der Klinik zur Verfügung. Noch während Untersuchungen oder Operationen können diese Originaldaten über spezielle Monitore in die Behandlungsräume übertragen werden. Die bereitgestellte Datenmenge ist das wohl weltweit größte kardiologische Archiv im „Direktzugriff“: Es werden bereits über 100.000 Patientendatensätze und mehr als 2 Millionen Filme und Bilder verwaltet, um Ärzten jederzeit einen optimalen Überblick über den Zustand ihrer Patienten zu bieten.

Die Software „made in Oldenburg“ leistet somit einerseits einen wichtigen Beitrag bei komplizierten Diagnose- und Therapieverfahren und entlastet andererseits Ärzte und Pflegepersonal bei administrativen Tätigkeiten und klinischen Routinearbeiten. Dr. Wilfried Thoben, bei OFFIS verantwortlich für die Fortentwicklung des Systems erläutert den wesentlichen Vorteil: „Es bleibt mehr Zeit für die Versorgung der Patienten“. Die Qualität der Oldenburger Software sei in der Fachwelt längst anerkannt. Als besonderen Erfolg werten Thoben und Entwicklungschef Claus, dass ein im medizinischen Bereich etablierter Vertriebspartner gewonnen werden konnte. Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte für die nächste Softwaregeneration sind die Visualisierung kardiologischer Krankheitsbilder und computergestützte Bewertungsverfahren medizinischer Aufzeichnungsdaten.

Media Contact

Britta Müller idw

Weitere Informationen:

http://www.offis.de/

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