Virtuelles Klassenzimmer bei caesar

RAFT-Projekt des Fraunhofer FIT ermöglichte Schülern des Bonner Aloisiuskollegs eine virtuelle Exkursion


Exkursionen sind eine spannende Angelegenheit für Schüler. Sie ermöglichen es ihnen, neue Erfahrungen zu machen und an einem Thema hautnah dran zu sein. Doch was passiert, wenn Orte besucht werden sollen, die aufgrund ihrer Kapazität für eine herkömmliche Exkursion nicht geeignet sind? Für solche Fälle hat das Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) das EU-Projekt RAFT (Remote Accesible Field Trips, d.h. „fernzugängliche Exkursionen“) ins Leben gerufen. Ein Teil der Schüler geht auf eine Exkursion und überträgt das Erlebte mit modernster Technik ins Klassenzimmer. Die übrigen Schüler können so alles live mitverfolgen. Im Rahmen von RAFT besuchte am 7.5. eine Schülergruppe des Bonner Aloisiuskollegs das Schüler-Simulationslabor (SimuLab) des Forschungszentrums caesar.

Die Schüler der Jahrgangsstufe 12 führten eine Digitalkamera, ein Notebook und PDAs mit sich, um das Geschehen im SimuLab zu ihren Kameraden ins Klassenzimmer zu übertragen. Stefan Hartmann, der das SimuLab betreut, hielt einen Kurs zur Finanzmathematik ab, bei dem die Schüler das Prinzip eines speziellen Finanzderivats (eine Option auf eine Aktie) kennen lernten. Zeitgleich lernten die Schüler im Klassenraum, wie man in einer Bank den Preis einer Option mit Hilfe von Rekursionsformeln theoretisch bestimmt. Anschließend stellten beide Schülergruppen per Live-Videokonferenz ihre Ansätze vor und verglichen ihre Ergebnisse. Die Schüler sollten hierbei das Prinzip verstehen, mit dem man Optionen bewertet und die stochastische Simulation als Instrument zur Bestimmung von Preisen spielerisch kennen lernen.

Die Veranstaltung stellte ein spannendes außerschulisches Event für die Schüler dar und gab einen visionären Blick auf die Schule von morgen unter konsequentem Einsatz der neuen Medien. Weitere Informationen über das RAFT-Projekt finden Sie im Internet unter http://www.raft-project.de.

Das SimuLab bei caesar ist kein „typisches“ Schülerlabor, in dem experimentiert wird: Schülerinnen und Schüler bekommen dort Kenntnisse über numerische und stochastische Simulationen vermittelt. Simulationen haben sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Aufklärung von naturwissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Phänomenen entwickelt. Neben der Forschung nutzt auch die Industrie Simulationen, um Prozesse zu planen und zu steuern; dies erlaubt ein effektives und kostengünstiges Arbeiten, weil es kostspielige und langwierige Experimente zum Teil ersetzen kann. Das SimuLab wird von der „Stiftung Jugendhilfe“ der Sparkasse Köln/Bonn gefördert.

Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) hat 1999 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen über 220 Mitarbeitern forschen interdisziplinäre Teams in den Bereichen Materialwissenschaften/ Nanotechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen.

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Francis Hugenroth idw

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