Intelligente Antennen im Mobilfunk

Jeder Handynutzer hat es schon erlebt: Die große Nachfrage nach Mobilfunkdiensten überlastet die Netze. Abhilfe könnten „intelligente Antennen“ schaffen. Diese Technik ist allerdings noch nicht ganz ausgereift. Über die aktuellen Entwicklungen diskutieren rund 90 Mobilfunkexperten aus 13 Ländern am 4. und 5. April an der Universität Duisburg-Essen. Der Workshop „International ITG / IEEE Workshop on Smart Antennas“ wird vom Fachgebiet Nachrichtentechnische Systeme am Campus Duisburg im M-Bereich veranstaltet. Den Vorsitz haben die Professoren Andreas Czylwik und Alex Gershman. Beide forschen seit drei Jahren an der Uni DuE auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik.

Es gibt nur wenige Möglichkeiten, aktuelle Mobilfunksysteme leistungsfähiger zu machen. Entweder erwerben die Netzbetreiber weitere Lizenzen, um die Bandbreite zu vergrößern, oder sie errichten viele neue Basisstationen, sprich Sendemasten. Beides ist kostspielig. Zudem sind neue Standorte für Basisstationen immer schwieriger zu finden. Denn in der Bevölkerung ist nicht immer eine entsprechende Akzeptanz vorhanden.

Mit intelligenten Antennen lässt sich die Kapazität aktueller Mobilfunksysteme um ein Vielfaches steigern. „Die Idee“, sagt Professor Czylwik, „ist ganz einfach: Intelligente Antennen nutzen die räumlichen Eigenschaften der Wellenausbreitung. Während im jetzigen Mobilfunk Empfänger und Sender jeweils nur eine Antenne haben, kann die künftige Generation auf Sende- und/oder Empfangsseite gleich mehrere Antennen parallel verwenden. Die „Intelligenz“ steckt in der Verarbeitung der Antennensignale. Die Richtcharakteristik des Antennenfelds wird optimal an den Funkkanal angepasst.“ Dadurch steigt im jeweiligen Mobilfunksystem die Zahl der Nutzer pro Funkzelle, denn die Nutzer stören sich gegenseitig weniger (Reduktion von Interferenzen). Zudem lässt sich die Datenrate jeder einzelnen Verbindung steigern.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Andreas Czylwik, Tel. 0203/379-3363

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Ulrike Bohnsack idw

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