High Fidelity im Hörer live dabei per Telefon


Durchbruch bei der Tonübertragung für Telefonsysteme aller Art durch MPEG 4-Audiotechnologie. Das neue MPEG-4 Verfahren "Low Delay Advanced Audio Coding" (AAC-LD) aus dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A, Angewandte Elektronik, wird erstmals auf der CeBIT vorgestellt. Die Tonqualität beim Telefonieren wird dadurch so entscheidend verbessert, dass das Innovationspotential dem der Entwicklung des Farbfernsehens vergleichbar ist. Besuchen Sie den Stand der Fraunhofer-Gesellschaft und erleben Sie selbst, mit welcher Sprachqualität in Zukunft telefoniert werden kann. Dort stehen Ihnen Spezialisten aus dem Erlanger Fraunhofer-Institut gerne für eine Demonstration zur Verfügung.

Das Telefonieren hat in seiner 125-jährigen Geschichte bis heute Riesenschritte in Technologie, Wirtschaftlichkeit und Design erfahren. Die Geräte sind handlicher, die Tarife preisgünstig geworden und die vor 10 Jahren errungene Mobilität breitet sich weltweit rasant aus. Dank moderner Sprachcodierverfahren war es zwar möglich, selbst in schmalbandigen Mobilfunkkanälen die vom Telefonkabel gewohnte "Qualität" beizubehalten, aber mehr ging bisher nicht: der Klang blieb dumpf wie eh und je, und Geräusche im Hintergrund des Sprechers führten zu unangenehmen Störungen. Damit kann in Zukunft Schluss sein, denn das künftige UMTS-Mobilnetz bietet zum einen die notwendige höhere Datenrate, und zum anderen gelang den Wissenschaftlern des Fraunhofer IIS-A die Entwicklung eines Codierverfahrens, das die Übertragung von Tonsignalen hoher Qualität bei geringer Verzögerungszeit zulässt. Sie präsentieren diese richtungsweisende Entwicklung während der CeBIT in Hannover mit freundlicher Unterstützung der Firma AVT Nürnberg, die ihre ISDN-Telefone als Prototypen für die Demonstration bereitstellt.

Low Delay Advanced Audio Coding (AAC-LD) ist der Name des neuen Codierverfahrens. Die Entwickler sind die Ingenieure, die bereits mit MP3 neue Standards setzen konnten und weltweit führend an der Audiocodierung arbeiten.

AAC-LD ist direkt abgeleitet von seinem Vorbild MPEG-2 Advanced Audio Coding (AAC). Das Ziel war, die Vorteile der gehörangepassten Audiocodierung mit der Notwendigkeit der nahezu verzögerungsfreien Übertragung, wie sie in der Zwei-Wege-Kommunikation erforderlich ist, miteinander zu kombinieren: Zum einen sollte eine verfahrensbedingte Übertragungsverzögerung von 20 ms nicht überschritten werden, zum anderen sollte die gute Qualität bei niedrigen Bitraten für alle Arten von Tonsignalen erhalten bleiben. AAC-LD bietet nun bei einer Datenrate von 64 kbps eine mit MP3 vergleichbare Qualität, bei einer um ca. 80% geringeren Verzögerungszeit. Damit empfiehlt sich dieser jüngste MPEG-4 Audio-Standard (fertiggestellt 2000) für Anwendungen im ISDN-Telefon, UMTS-Telefon, Konferenzanlagen und anderen schmalbandigen Kommunikationssystemen aller Art.

"AAC Low Delay eröffnet der Telefonie eine völlig neue Dimension der Tonqualität. Der technologische Fortschritt dabei ist dem des Schritts vom Schwarzweiß- zum Farbfernsehen vergleichbar", erklärt Harald Popp, Abteilungsleiter am Fraunhofer IIS-A in Erlangen.

"Wir haben uns an die eingeschränkte Wiedergabe der Sprache im Telefon längst gewöhnt und tolerieren sie weitestgehend, weil sie den Zweck verständlicher Sprachübertragung ausreichend erfüllt. Unser neues Codierverfahren eignet sich für Tonsignale aller Art und bringt mehr Klangfarbe in die Kommunikationswege. Den Markt für unsere Technologie sehen wir kurzfristig bei Konferenzsystemen und professionellen ISDN-Telefonen, langfristig in allen Arten von Anwendungen, bei denen sich Menschen direkt miteinander in hoher Tonqualität unterhalten möchten."

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A
Am Weichselgarten 3
91058 Erlangen
Telefon: 0 91 31/7 76-0
Fax: 0 91 31/7 76-3 98
www.iis.fhg.de 

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 Johannes Ehrlenspiel

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