Bundesregierung und Wirtschaft beschließen Breitband-Offensive

  • Mehr Wettbewerb und höhere Flächendeckung sind wichtigste politische Ziele

  • Partner wollen Rahmenbedingungen verbessern, Angebot und Nachfrage stärken
  • Gemeinsames Ziel: 50% Verbreitung von Hochleistungs-Internet deutlich vor 2010

Eine gemeinsame Breitband-Offensive, um leistungsstarke Internet-Datenverbindungen wie etwa DSL, TV-Kabel, UMTS oder WLAN zu fördern, haben Spitzenvertreter von Politik und Wirtschaft vereinbart. Auf dem CeBIT-Breitbandgipfel am 11. März 2005 betonten Schirmherr Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement und hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik vom schnellen und flächendeckenden Auf- und Ausbau der Breitband-Technologien sowie deren Nutzung abhängt. Insbesondere der Wettbewerb der Zugangstechnologien und der Breitbandinhalte sollen künftig gestärkt werden.

Die Breitband-Technologie wird nach Schätzungen der OECD bis zum Jahr 2011 mit einem Drittel zum Produktivitätszuwachs in den Industrieländern beitragen. Daraus ergeben sich auch für den deutschen Arbeitsmarkt weit reichende Konsequenzen. „Schnelle Datenverbindungen sind für die Wissensgesellschaft so wichtig, wie es das Schienennetz für die Industrialisierung war“, sagte Andreas Dohmen, Vorstandsmitglied der Initiative D21 und Geschäftsführer von Cisco Systems Deutschland.

Derzeit verfügen lediglich 18 Prozent der Haushalte in Deutschland über einen Breitbandanschluss – deutlich weniger als in vielen anderen Industriestaaten. Vor diesem Hintergrund einigten sich die Partner, das gemeinsame Ziel einer 50-prozentigen Breitbandquote bei den privaten Haushalten deutlich vor 2010 zu erreichen.

Breitbandtechnologien schaffen die technologische Basis für einen einschneidenden Wandel im Privat- und Geschäftsleben: Die Art, wie Menschen kommunizieren und Geschäftspartner zusammenarbeiten, wird sich stark verändern. Daneben werden völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, die von den bisherigen Marktteilnehmern ein radikales Umdenken erfordern. Innovationsfähigkeit misst sich immer mehr daran, wie schnell sich die Bevölkerung, Wirtschaft und Politik eines Landes auf diese Veränderungen einstellen und aktiv gestalten. Auch die Entwicklung neuer Dienste und Services und deren Nutzung werden als Standortfaktor immer wichtiger.

Durch den Einsatz von Breitband-Technologien können gerade mittelständische Unternehmen ihre internen Abläufe und die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden erheblich verbessern. Von den mittelständischen Unternehmen, die zwischen 20 bis 499 Mitarbeiter haben und einen Internetanschluss besitzen, nutzen derzeit nur 55% Breitbandtechnologien. „Diese Quote müssen wir bis 2010 auf 90% steigern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zu sichern“, sagte Harald Stöber, Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) und Vorsitzender des Vorstandes von Arcor.

Eine erhebliche Rolle wird die Entwicklung von Internet-Angeboten im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung und in öffentlichen Einrichtungen spielen. Auf dem Breitbandgipfel versprach Bundeswirtschaftsminister Clement, den Ausbau öffentlicher Online-Dienstleistungen und Informationsangebote weiter zügig voranzutreiben. „Attraktive Inhalte und Dienste sind die wichtigsten Treiber für mehr Breitbandnutzung“, so Clement.

Schon heute gilt Breitband als dominierende Internet-Zugangstechnologie: Besitzer von Breitbandanschlüssen sind häufiger und länger online, nutzen Internet-Dienste und E-Commerce-Angebote intensiver als die Nutzer von Analogmodems oder ISDN. Grundsätzlich sind in Deutschland die infrastrukturellen Voraussetzungen im internationalen Vergleich ausgezeichnet: Vor allem das Telefonnetz ist gut ausgebaut und TV-Kabel-Anschlüsse sind weit verbreitet. „Darauf müssen wir aufbauen, um gemeinsam den Standort Deutschland zu stärken“, so das Fazit des Breitbandgipfels.

Media Contact

Cornelia Kelch BITKOM

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