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Fraunhofer ISST zeigt auf der CeBIT Lösungen für die informationstechnische Unterstützung des deutschen Gesundheitswesens

„Integrierte Versorgung“: Dieses Stichwort ist zur Zeit in aller Munde. Gemeint ist damit eine Patientenversorgung, bei der die einzelnen Leistungserbringer (zum Beispiel Ärzte, Pflegedienste, Reha-Einrichtungen) Hand in Hand arbeiten. In Zukunft soll es keine Doppeluntersuchungen mehr geben. Außerdem wird sichergestellt, dass verschiedene Ärzte keine Medikamente verschreiben, die sich untereinander nicht vertragen.

Die Einführung der elektronische Gesundheitskarte im kommenden Jahr ist der wichtigste Baustein auf dem Weg in die Integrierte Versorgung. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST ist an der Entwicklung der Karte maßgeblich beteiligt. Unter der Leitung des Instituts wird die Lösungsarchitektur der Karte spezifiziert. Diese wird aufzeigen, wie die Schnittstellen der elektronischen Gesundheitskarte aussehen müssen, damit die Karte mit bestehenden Softwaresystemen in Praxen und Kliniken kommunizieren kann. Damit entstehen konkrete Empfehlungen für den Aufbau einer entsprechenden bundesweiten Infrastruktur.

Auf der CeBIT (Hannover, 10. bis 16. März) werden die Wissenschaftler des Instituts als Experten zur elektronischen Gesundheitskarte am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand (Halle 9, Stand B 36) informieren. Daneben zeigt das Fraunhofer ISST eine Anwendung, mit der Ärzte sich untereinander informieren und miteinander kommunizieren können. Auch Digitale Patientenbegleiter, mit denen Kranke ihre eigene Gesundheit besser fördern können, stellt das Institut auf der CeBIT vor.

Ausführliche Informationen zu den Exponaten hat das Fraunhofer ISST unter www.isst.fraunhofer.de/cebit05 zusammengestellt.

Die Exponate im Detail

1. Die elektronische Gesundheitskarte

Der Ruf nach Reformen hallt momentan durch viele öffentlichen Debatten. Ein besonders hoher Druck lastet dabei auf dem Gesundheitssektor. Ab 2006 soll die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland schrittweise eingeführt werden. Unter der Leitung des Fraunhofer ISST entwickeln die Fraunhofer-Institute IAO, ISST und SIT im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) die Lösungsarchitektur für die Telematik-Infrastruktur der Karte. Datenschutz und IT-Sicherheit spielen dabei eine herausragende Rolle. Am Stand informieren Fraunhofer-Experten über das Projekt, dessen Ergebnisse bereits 2005 in Testregionen eingesetzt werden sollen.

2. Bessere Kommunikations- und Informationswege für das medizinische Personal

Die elektronische Gesundheitskarte ist der wesentliche Baustein der Reformen hin zu einer Integrierten Versorgung, die für mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sorgen sollen. Wichtig ist in diesem Rahmen aber auch eine Kommunikations- und Informationskultur, die das medizinische Personal auf den verschiedenen Ebenen (stationär, ambulant, Pflege) besser zusammenarbeiten lässt. Informationslogistische Technologien aus dem Fraunhofer ISST können diese Kommunikationsprozesse effizient unterstützen. Herkömmliche Softwaresysteme dienen lediglich zur Verwaltung interner Informationsstrukturen. Das Fraunhofer ISST zeigt auf der CeBIT ein neues Werkzeug, mit dem das medizinische Personal automatisch auch über Diagnosen, Therapie-Änderungen usw. aus anderen Einrichtungen in Kenntnis gesetzt wird. Die Nutzer dieses Systems können frei wählen, wann und wie sie die Informationen der anderen Einrichtungen bekommen möchten.

3. Digitale Patientenbegleiter – für Erwachsene und Kinder

Patienten sollen in Zukunft deutlich besser über ihre eigene Gesundheit informiert sein, denn richtiges Verhalten ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung. Diese Tatsache ist hinlänglich bekannt, doch fehlt es häufig nach einer effizienten Informationsversorgung der Patienten, ohne die korrektes Verhalten kaum möglich ist. Das Fraunhofer ISST hat seine im praktischen Einsatz mehrfach bewährten Digitalen Begleiter gemeinsam mit Partnern aus der Medizin jetzt für Patienten konzipiert, die zum Beispiel nach einer stationären Therapie Hilfe benötigen, um die erlernten Verhaltensweisen auch im Alltag umsetzen zu können. Diese Digitalen Patientenbegleiter, die ebenfalls auf der CeBIT präsentiert werden, sind zum Beispiel für chronisch Übergewichtige (Adipositas-Patienten) interessant. Übergewicht ist in der Bevölkerung epidemisch verbreitet.

Besonders erschreckend ist die Entwicklung, dass jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche deutlich übergewichtig ist und aus medizinischen Gründen abnehmen sollte. Mit den Digitalen Begleitern erhalten Patienten über ein mobiles, interaktives Endgerät (zum Beispiel einen PDA) Unterstützung, Tipps und wichtige Hinweise zur Anpassung des alltäglichen Lebens an die neue Situation – zum Beispiel von der Klinik, in der sie behandelt wurden. Sie haben außerdem die Möglichkeit, sich über ein interaktives Forum mit Gleichgesinnten auszutauschen und ihr Patienten-Tagebuch auf dem Begleiter zu führen. Auf der CeBIT zeigt das Institut verschiedene Anwendungen für Herz-Kreislauf-Patienten, Adipositas-Patienten und digi.Dou als Digitalen Begleiter für übergewichtige Kinder.

Die Vorträge des Fraunhofer ISST im Fraunhofer-Forum

Das Institut präsentiert seine Arbeiten am Montag, den 14. März, auch im Forum des Fraunhofer-Gemeinschaftsstandes auf der CeBIT (Halle 9, Stand B 36). Die Vorträge des Fraunhofer ISST im einzelnen:

9.30 Uhr:
Eröffnung des Fraunhofer-Forums durch Prof. Dr. Herbert Weber, Institutsleiter des Fraunhofer ISST

9.45 Uhr:
Die Architektur der Telematik Infrastruktur (Jörg Caumanns)

10.10 Uhr:
Informationslogistik in der Integrierten Gesundheitsversorgung (Oliver Koch)

14.00 Uhr:
TechnoTalk: „Zu viele dicke Kinder! Kann Technologie im Umgang mit Übergewicht helfen?“ (Dr. Kerstin Heuwinkel und Partner)

15.10 Uhr:
Zuhause alt werden: Mehrwertdienste für betreutes Wohnen im Alter (Lothar Schöpe)

Media Contact

Britta Schmitz idw

Weitere Informationen:

http://www.isst.fraunhofer.de/cebit05

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