Wissenschaftliche Überwachung per Handy

Middleware übermittelt experimentelle Versuchsdaten

Britischen Wissenschaftern ist es gelungen eine neue Technologie zu entwickeln, die es ihnen ermöglicht wissenschaftliche Untersuchungen via Handy außerhalb der Versuchslaboratorien zu verfolgen. Wie die BBC berichtet, kann mit der Middleware ein sicherer und unverzögerter Datenaustausch zwischen verschiedenen Computersystemen stattfinden. Eine Versuchsreihe wird derzeit an der Southampton University durchgeführt, wo ein Team von Chemikern den Verlauf ihrer Versuchsanordnungen via Mobiltelefon überwacht. Dies wird möglich durch im Labor angebrachte Sensoren, die jegliche Änderungen in der Umwelt wahrnehmen und gegebenenfalls die Chemiker warnen, wo auch immer sich diese gerade befinden.

„Das System ersetzt das traditionelle Notebook auf eine elektronische Art und Weise, aber es ist nicht nur so als würde man einen Computer benutzen. Das System ist noch viel intelligenter als das“, sagt Jeremy Frey von der Universität Southampton. „Wir wollten, dass es möglich wird, dass Versuchsreihen auch außerhalb der Labore überwachbar sind. Dies ist äußerst wichtig, denn sollte es zu einer Anomalie bei den experimentellen Daten kommen, könnte das auf der Veränderung externer Faktoren, wie beispielsweise Temperatur, Licht oder anderen Komponenten beruhen. Die Technologie macht es leichter diese zu erkennen, aufzudecken, und aufzuzeichnen, um so schnell wie möglich von weltweit zusammenarbeitenden Experten analysiert werden zu können“, erklärt Frey.

Das Experiment des Teams analysiert das Verhalten von Molekülen an der Oberfläche von Öl und Wasser. Dabei ist die strenge Überwachung der Konditionen ein maßgeblicher Faktor. Sensoren, die im Labor angeordnet sind, registrieren die Umwelt genauestens und geben die Daten an einen Computer weiter. Das System kann auch Personen aufspüren, die das Sicherheitslabor betreten haben und möglicherweise eine potenzielle Gefahr für die Wissenschafter oder das Projekt darstellen. Die aufgezeichneten Daten können von jedem GPRS- oder Wi-Fi-Smartphone oder anderen digitalen Geräten, die über einen Internetanschluss verfügen, abgefragt werden. Dazu wird kein weiteres Gerät benötigt, welches die Systeme füreinander kompatibel und kommunikationsfähig macht. Das bedeutet, dass jedes Betriebssystem benutzt werden kann. Am Gerät befindet sich der Prototyp einer Programmsoftware, die es den Wissenschaftern ermöglicht die Daten zu lesen. Die Software wurde speziell für dieses Projekt entwickelt und benötigt nur eine geringe Bandbreite.

„Es handelt sich hierbei um Standardtechnik, so dass die Kunden sich nicht Sorgen müssen, was passiert“, sagt Andy Stanford-Clark, IBMs Technologie- und Datentransfermanager. „Es ist wie ein Paketservice – man packt es nur ein und sendet es. Man muss sich keine Sorgen machen um Bits und Bytes, Einsen und Nullen.“ „Wir können den neuen Sensor anbringen, das System gibt die Daten weiter (Middleware), veröffentlicht sie und jeder kann sich anschließend einloggen und die Information, die er braucht, nehmen. Wenn sich ein besonderes Element im oder um das Experiment herum verändert, werden die Wissenschafter unverzüglich benachrichtigt. Es ist gut ein Experiment einmal verlassen zu können, aber man möchte doch immer auf dem Laufenden sein – man weiß nie ob nicht doch etwas schief geht“, fügt Frey hinzu.

Media Contact

Evelyn Lengauer pressetext.austria

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