Baden-württembergische Initiative "Wissenschaft – Wirtschaft" bietet neue Internet-Plattform für europäische Forschungspartner

Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft,
Forschung und Kunst und des Steinbeis-Europa-Zentrums

Baden-württembergische Initiative „Wissenschaft – Wirtschaft“ bietet neue Internet-Plattform für europäische Forschungspartner

Ministerialdirektor Wolfgang Fröhlich und Europabeauftragter Norbert Höptner fordern gleichwertige Förderung von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Technologietransfer

„Wir müssen Grundlagenforschung, angewandte Forschung und den Technologietransfer in die Wirtschaft gleichermaßen fördern. Nur so können Innovationen entstehen.“ Dies erklärte der Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Wolfgang Fröhlich, auf einer Veranstaltung im Rahmen der Initiative „Wissenschaft – Wirtschaft“ am 24. Januar im Haus der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel.

Die Gemeinschaftsinitiative „Wissenschaft – Wirtschaft“ des Wissenschaftsministeriums und des Wirtschaftsministeriums hat zum Ziel, den Dialog zwischen Akteuren aus Forschung und Wirtschaft zu stärken. Dabei übernimmt das Steinbeis-Europa-Zentrum als Teil eines europäischen Transfernetzes, dem Netz der 71 Innovation Relay Centres, eine Vermittlungsrolle im Technologietransfer zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, kleineren und mittleren Unternehmen sowie der Großindustrie, aber auch über die Landesgrenzen hinweg.

Bei der Veranstaltung in Brüssel trafen sich Vertreter der Hochschulen und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen mit Mitgliedern der Generaldirektionen Forschung und Unternehmen der Europäischen Kommission und des Europäi-schen Parlaments, um die aktuellen Optionen der künftigen Forschungspolitik der EU zu erörtern.

„Dass Baden-Württembergs Hochschulen federführend an europäisch geförderten Forschungsprojekten teilnehmen, zeigen die Projektbeispiele, die auf der neuen Internetplattform www.wissenschaftwirtschaft-bw.de abgerufen werden können“, betonte Prof. Dr. Norbert Höptner, Europabeauftragter des Wirtschaftsministers des Landes Baden-Württemberg. „Hier stellen baden-württembergische Hochschulen eine Auswahl von über 50 Forschungsprojekten mit europäischem Bezug in kurzer, aussagekräftiger Weise vor.“ Ziel sei es, Unternehmen aus ganz Europa zu regelmäßigen Besuchen dieser Web-Site zu motivieren. Bei Bedarf können über die Web-Site auch direkte Kontakte mit den jeweiligen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftlern aufgenommen werden. Vorrangiges Ziel sei es, die in den Projekten erzielten Innovationen möglichst schnell in Produkte umzusetzen. Weiterhin geplant sei die Einbindung und Projektpräsentation der wirtschaftnahen Forschungsinstitute.

Hintergrundinformationen:

1. Das Land Baden-Württemberg im europäischen Forschungsraum

Baden-Württemberg ist eine der führenden Forschungsregionen Europas. Das belegt eine Statistik vom Herbst 2004. Die Forschungsintensität (Relation aus FuE- Ausgaben und Bruttoinlandsprodukt) beläuft sich in Baden-Württemberg auf 3,9 %. Im Durchschnitt der EU 25 beträgt die Forschungsintensität 1,9 %.

14 der insgesamt 77 Max-Planck-Institute und 14 der insgesamt 57 Fraunhofer-Institute sowie 25 % der Forschungskapazität der Einrichtungen der Helmholtz Gesellschaft, z.B. das Forschungszentrum Karlsruhe, das Forschungszentrum Stuttgart / Lampoldshausen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg und zahlreiche vom Land geförderte Vertragsforschungseinrichtungen sind hier konzentriert. Die insgesamt etwa 100 außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg sind vielfach mit den Hochschulen des Landes vernetzt.

2. Zwischenbilanz des 6. Forschungsrahmenprogramms

Das 6. Rahmenprogramm stellt für den Zeitraum 2002 bis 2006 ca. 19,5 Mrd. Euro für grenzüberschreitende Forschungsvorhaben zur Verfügung.

Die Hochschulen aus Baden-Württemberg waren bereits bis zum 15. Oktober 2004 mit 204 Projekten beteiligt. Dabei liegt die Universität Stuttgart mit 60 Pro-jekten an der Spitze, gefolgt von der Universität Heidelberg mit 35 Projekten. Die Fachhochschulen sind in den EU-Programmen prozentual stärker vertreten als in nationalen Programmen.

Europaweit wurden bis dahin insgesamt 200 große „integrierte Projekte“ bewilligt. Baden-württembergische Hochschulen sind an gut 100 Projekten beteiligt. Deutschlandweit erstmalig hat eine baden-württembergische Fachhochschule in der Rolle des Koordinators eine europäische Förderung für ein „integriertes Projekt“ erhalten: die Hochschule für Technik Stuttgart.

3. Steinbeis-Europa-Zentrum

Das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ) wurde 1990 auf Initiative des Europabeauftragten des Wirtschaftsministers des Landes Baden-Württemberg gegründet. Mit Standorten in Stuttgart und Karlsruhe unterstützt es Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Antragstellung und Durchführung grenzüberschreitender Projekte, in Fragen europäischer Förder- und Technologieprogramme und europäischer Unternehmenskooperationen.

Die Innovation Relay Centres bilden ein professionelles Netz von Technologiebrokern. Im Auftrag der Europäischen Kommission unterstützen sie seit 1993 kleine und mittlere Unternehmen dabei, Kontakte für die Vermarktung ihrer Technologien im europäischen Ausland zu finden. Rund 250 Organisati-onen ermöglichen den Zugang zu europäischen Forschungsergebnissen und helfen durch Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften Innovationsprozesse zu beschleunigen. Das Netz deckt die 25 Mitgliedsstaaten sowie Bulgarien, Rumänien, Island, Israel, Norwegen, Schweiz, Türkei und Chile ab. Das Steinbeis-Europa-Zentrum agiert als Koordinator des Innovation Relay Centre Stuttgart – Erfurt – Zürich.

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