China liebäugelt mit UMTS

Eigenentwicklung TD-SCDMA werden kaum mehr Chancen gegeben

China, der von den Userzahlen gesehen größte Mobilfunkmarkt der Welt, wird bei der dritten Mobilfunkgeneration voraussichtlich auf den europäischen Standard WCDMA (Wideband Code-Division Multiple Access – UMTS) setzen. Der chinesischen Eigenentwicklung TD-SCDMA (Time Division Synchronous Code Division Multiple Access) werden dagegen keine großen Chancen eingeräumt, zum Zug zu kommen, sagte Lothar Pauly, CEO von Siemens Communications, gegenüber der Financial Times.

Laut Angaben von Pauly hängt es davon ab, wie viele Lizenzen für die neueste Mobilfunkgeneration (3G) vergeben werden, ob TD-SCDMA zum Zug kommt oder nicht. „Wenn nur fünf Lizenzen oder weniger vergeben werden, was derzeit am wahrscheinlichsten ist, dann wird kein Betreiber nur auf TD-SCDMA setzen“, sagte Pauly. Die Telekoms würden vielmehr WCDMA nützen und TD-CDMA nur als komplementäre Technologie einsetzen. Die Aussagen des Siemens-Managers gelten als Rückschlag für die Hoffnungen der Chinesen, mit der Entwicklung eines eigenen 3G-Standards eine stärkere Rolle auf dem Weltmarkt spielen zu können. Tatsächlich liebäugelt aber bereits China Mobile, der größte Provider des Landes und nach Userzahlen gesehen das größte Mobilfunkunternehmen der Welt, mit dem europäischen UMTS.

Der „chinesische“ 3G-Standard wurde vom Münchner Siemens-Konzern zusammen mit der chinesischen Datang Mobile Communications Equipment entwickelt. Siemens arbeitet seit 1998 an TD-SCDMA. Die Technik kann sowohl als eigenes Netz mit großer geographischer Abdeckung betrieben als auch in Ergänzung zu GSM- oder anderen 3G-Netzen eingesetzt werden. TD-SCDMA ist nicht unumstritten. Kritiker befürchten eine Fragmentierung des 3G-Marktes. Bisherige Tests mit TD-SCDMA erwiesen sich als wenig zufrieden stellend. Auch die chinesische Regulierungsbehörde hat eingestanden, dass der Standard seinen Konkurrenten WCDMA und dem US-Standard CDMA 2000 hinterherhinkt.

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Georg Panovsky pressetext.austria

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