Software optimiert Skisprung-Training
Kraftmessplattensystem und Videoauswertung
Im Rahmen eines Projekts für den Olympiastützpunkt Bayern (OSP) können Sportmechaniker der TU-München erstmals das Absprungverhalten der deutschen Spitzenathleten präzise untersuchen. Um den gesamten Absprungvorgang zu messen und zu analysieren wurde ein Kraftmessplattensystem in den Schanzentisch der Sprungschanze Oberstdorf integriert.
Zur Messung werden über eine Spezialsoftware alle 14 Platten gekoppelt, die Kräfte registriert und genau analysiert. Zudem findet eine zeitsynchrone, ebenfalls Software-gesteuerte Videoanalyse des Absprungs statt. Bisher ließen sich Sprünge nur beschränkt im Labor im Rahmen leistungsdiagnostischer Maßnahmen simulieren. Der Absprung am Schanzentisch erfolgte nicht mit einer Anlaufgeschwindigkeit von 100 km/h und die Sportler trugen keine natürlichen Skier. Durch die Kraftmessplatten können Bodenreaktionskräfte nun exakt untersucht und dreidimensional erfasst werden. „Die Kraftkurven tragen erheblich zur Qualitätssteigerung unseres Techniktrainings bei“, betont Andreas Bauer, Bundestrainer Nordische Kombination, Disziplin Skisprung. „Nach vielen Jahren sind wir endlich in der Lage zu sehen, was die Athleten tatsächlich auf dem Schanzentisch bei knapp 100 km/h umsetzen können“, so Bauer.
Im Hinblick auf die Großereignisse Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf und die Olympische Winterspiele 2006 in Turin sollen jetzt zahlreiche weitere Analysen sowohl im Training als auch im Wettkampf erfolgen. Mit dem neuen System hoffen die Münchner Wissenschaftler den deutschen Skispringern und Nordischen Kombinieren den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen zu können.
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