Der virtuelle Webstuhl der Zukunft
Automobiler Innenraum am Bildschirm erlebbar
Hohe Produktionskosten für das Stricken und Weben hunderter Textilmuster bei jedem neuen Designentwurf sollen der Vergangenheit angehören. Das Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis)arbeitet an einer Computergraphik, die durch digitale Visualisierung Stoffe am Bildschirm erlebbar macht. Die Ausstattung des automobilen Innenraums ist der Hauptinhalt des Forschungsprojekts.
„Die 2-D Visualisierung gibt es schon. Inhalt unseres Forschungsprojekts ist es, eine komplette 3-D Gewebestruktur visuell zu entwickeln“, erklärt Anton Fuhrmann von VRVis. Eine Designsoftware liefert die Befehle an die Webmaschine und veranschaulicht die textilen Oberflächen am Bildschirm. Durch hochmoderne Technik sind mittels eines Virtual Reality Interface schon kleinste Oberflächenveränderungen erlebbar. Aber nicht nur mit Stoffen kann man auf Tuchfühlung gehen, sondern auch beim Entwurf des Bespannungsprozesses und der Gestaltung des Autoinnenraumes wird die Designsoftware angewendet.
Kooperationspartner bei dem Forschungsprojekt ist der automotive Interieurspezialist Eybl. Der Nutzen für das Unternehmen liegt darin, bereits in einer sehr frühen Phase des Designprozesses das Produkt virtuell zu veranschaulichen. Geringere Entwicklungskosten – für eine komplette Produktion waren bisher hundert Webvorgänge notwendig -, Vorsprung bei der Marktreife und eine schnellere Entscheidung des Endverbrauchers, auch im Sinne der Kundenbindung, sind die Vorteile für das niederösterreichische Unternehmen. Die Verkürzung der Produktentwicklung kommt auch den Kundenbedürfnissen entgegen. „Trifft ein Kunde im Produktionsprozess beispielsweise die Entscheidung ein rotes statt blaues Design zu bevorzugen, kann dies am Bildschirm in Echtzeit erstellt werden“, erklärt Fuhrmann.
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