Satelliten als Archäologen

Israelische Forscher entwickeln Radarsystem zum Blick unter die Erde

Israelische Forscher haben den Beweis angetreten, dass Satelliten und Luftfahrzeuge auch als hervorragende archäologische Werkzeuge verwendet werden können. Verschiedene Image-Systeme sind nämlich in der Lage unter die Erdoberfläche zu schauen. Den Forschern ist es gelungen in der Negev-Wüste vergrabene Metallteilchen aus der Luft zu orten, berichtet BBC-Online.

Dan Blumberg und Julian Daniels von der Ben Gurion Universität hatten die Aluminiumplatten in der Negev-Wüste in verschiedenen Tiefen vergraben. Mit Hilfe von Radar-Sensoren aus einem Flugzeug konnten die Forscher die Teile wiederfinden. „Das ist der systemische Beweis dafür, dass vergrabene Objekte aus der Luft zu entdecken sind“, meint Blumberg. Dass Bilder aus dem Space-Shuttle Hinweise auf alte Flussläufe in der Sahara geben, war den Wissenschaftlern bekannt. Auch ringförmige Strukturen unter der Eisdecke der Antarktis konnten ausgemacht werden. „Aber keiner der Forscher war sich sicher, ob diese Bilder tatsächliche Objekte zeigten“, so der Experte. Die beiden Wissenschaftler haben für ihre Arbeit P-Band Mikrowellen-Sensoren verwendet. Diese erlauben die tiefsten unterirdischen Einblicke in besserer Auflösung.

Blumberg sieht dieses Feld in Zukunft als universell einsetzbar: Fossilien, geografische Strukturen, unterirdisch angelegte Gebäude, Leitungssysteme und sogar Massengräber könnten damit aufgespürt werden. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass dieses System zurzeit nur in sehr trockenen Gebieten angewendet werden kann, da Wasser die Mikrowellen absorbiert. Nach ersten Schätzungen könnten dennoch 15 Prozent der Landmasse damit untersucht werden.

Die Aluminiumplatten in der Negev-Wüste waren bis zu 40 Zentimeter unter der Erdoberfläche vergraben. Blumberg schätzt, dass das System aber in der Lage ist den Untergrund bis zu neun Meter tief einzusehen. Über das Forschungsprojekt berichtet auch das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner jüngsten Ausgabe.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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