In letzter Sekunde ersteigert

Das System, das bei der Versteigerung von Staatsanleihen bisher verwendet wurde, basiert auf mehreren Rechnern (Clients), die ihre Gebote an einen zentralen Server schicken. Projektleiter Karl M. Göschka vom Institut für Informationssysteme der TU Wien erklärt: „In den letzten Sekunden vor Auktionsschluss können enorm viele Angebote eintreffen.

Wenn der Server bei dieser sogenannten 'Peak Load' überlastet wird und zusammenbricht, müsste die Auktion wiederholt werden, was für den Betreiber der Auktion erhebliche finanzielle Einbußen nach sich ziehen würde. Aus diesem Grund muss gewährleistet sein, dass jeder sein Angebot auch noch in der sprichwörtlich letzten Sekunde abgeben kann – aber keine Sekunde später.“

Göschka und sein Team erforschen zusammen mit der Firma IRIAN Solutions Maßnahmen, die eine hohe Verfügbarkeit und Robustheit des Auktionssystems gewährleisten. Dabei wollen die TU-WissenschafterInnen zunächst die Sicherheit durch einen manipulationssicheren Zeitstempel auf den Client-Rechnern erhöhen. Sogenannte „Smart Cards“, die ähnlich wie eine Bankomatkarte mit einem eingebetteten Chip funktionieren, werden mit einer integrierten Uhr am Client-Computer angebracht. Die Smart-Card synchronisiert die Zeit der Gebote mit jener des Auktionsservers und kann somit gewährleisten, dass rechtzeitig abgegebene Gebote der AuktionsteilnehmerInnen auch zu einem späteren Zeitpunkt an den Server geliefert werden können. Das System wird in weiterer Folge auf diese Weise entlastet, weil es mehr Zeit hat, alle Gebote auf den Server zu spielen.

Das Projekt mit dem Titel „TRADE“ (Trustworthy Adaptive Quality Balancing Through Temporal Decoupling) wird auf ein Marktpotenzial von 100 Millionen Euro geschätzt. Zuletzt wurde es durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie als bester FIT-IT Projektvorschlag im Jahr 2007 in der Kategorie „Trust in IT“ ausgezeichnet.

Bis zur Produktreife rechnen Göschka und seine MitarbeiterInnen noch mit drei bis vier Jahren. Dann soll das Softwaresystem inklusive Smart Cards durch IRIAN Solutions vertrieben werden.

Rückfragehinweis:
Univ.Ass. Dr. Karl M. Göschka
Technische Universität Wien
Institut für Informationssysteme
Distributed Systems Group
Argentinierstraße 8, 1040 Wien
T +43/1/58801 – 18412, -18402
F +43/1/58801 – 18491
E karl.goeschka@tuwien.ac.at
http://www.infosys.tuwien.ac.at/staff/kmg
Aussender:
Mag. Daniela Hallegger
TU Wien – PR und Kommunikation
Karlsplatz 13/E011, A-1040 Wien
T +43-1-58801-41027
F +43-1-58801-41093
E daniela.hallegger@tuwien.ac.at
http://www.tuwien.ac.at/pr

Media Contact

Werner Sommer idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer