Hohe Ingenieurskunst bewiesen die Teilnehmer des Masterstudiengangs "Software Engineering und Informationstechnik". Im Rahmen einer Präsentation demonstrierten die Software-Ingenieure eine alternative und erfolgreiche Projektlösung für die fahrerlose U-Bahn, die noch heuer in Nürnberg in Betrieb gehen soll. Den berufsbegleitenden Masterstudiengang veranstalten die Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH und die Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften - Fachhochschule Nürnberg gemeinsam.
Seit Oktober 2006 arbeiten die Studierenden des Masterstudiengangs "Software Engineering und Informationstechnik" an dem Projekt "Automatisches spurgeführtes Verkehrssystem" als alternative Lösung zur geplanten fahrerlosen U-3-Linie in Nürnberg.
Ziel des Projekts war es, die dort genutzte zentrale Steuerung für die interaktive Kommunikation zwischen Zügen, Stationen, Fahrplan und Kontrollwachen durch intelligente dezentrale Steuerungen zu ersetzen. Die Lösung sollte mehrere U-Bahn-Fahrzeuge automatisiert auf einer Strecke sicher und zuverlässig führen können, flexibel im Betrieb sein, schnelle Geschwindigkeiten bei hoher Taktfrequenz erlauben, bequem in der Handhabung und energiesparend sein.
Die Ergebnisse des Projekts wurden jetzt im Rahmen einer Präsentation an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften - Fachhochschule Nürnberg vorgestellt. In mehreren - räumlich verteilten - Teams erarbeiteten sich die insgesamt 17 Projektteilnehmer Teillösungen wie Editoren für die Strecken- und Fahrplanentwicklung sowie Tools für die Simulation, Visualisierung und Echtzeitsteuerung des Zugverkehrs.
Am Ende stand nach Darstellung von Prof. Dr. Jörg Robra von der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg eine Gesamtlösung, die technisch umsetzbar ist und sich durchaus mit am Markt gängigen Systemen messen lassen kann. "Unsere Züge fahren völlig autonom", sagt Robra, der den Masterstudiengang wissenschaftlich leitet. Aus diesem Grund sei auch ein Mischbetrieb zwischen einer U-Bahn mit Fahrer und einer fahrerlosen U-Bahn technisch problemlos möglich.
Zu den wichtigen Elementen der Alternativlösung gehören Sensoren, die es dem Zug ermöglichen, seine Geschwindigkeit und Position und die Bahnsteigseite selbst zu ermitteln (innerhalb einer Station auf einige Zentimeter genau) und damit selbständig von einer Station zur nächsten zu fahren und die richtigen Türen freizugeben. Die Stationen wiederum ermitteln durch Kommunikation untereinander, ob ein Zug abfahren darf und übergeben ihm sein Geschwindigkeitsprofil. Dem zentralen Server verbleibt somit nur noch die Aufgabe, Fahr- und Streckenpläne zu verwalten und an die Stationen zu verteilen.
"Dieses Projekt kann ohne weiteres in die Praxis umgesetzt werden", sagt Dr. Irene Teich vom Fachbereich Informatik der Hochschule Zittau-Görlitz, die den Studierenden als Coach für Projektmanagement beratend zur Seite stand. Nach Ansicht von Teich haben die Studierenden wertvolle Erfahrungen gemacht, die sie in ihrem Berufsleben nutzbringend auf andere Projekte übertragen können.
"Jeder hat etwas dazu gelernt, sowohl im Projektmanagement als auch in der Koordination von Projektteilen", sagt Studienleiter Robra. Die Teams hätten nicht nur die technischen Herausforderungen gemeistert, sondern auch vom Kommunikationsmanagement profitiert. Beide Aspekte seien für ein erfolgreiches Projekt maßgeblich.
"Das Coaching durch die Lehrkräfte und die Zusammenarbeit mit den Teams war sehr gut", sagt Andreas Rothlauf, einer der Projektteilnehmer. Der 28-jährige Software-Entwickler hat trotz Vorerfahrung im Projektmanagement "viel gelernt für die künftige Entwicklungsarbeit an verteilten Standorten".Der nächste Masterstudiengang "Software Engineering und Informationstechnik" beginnt am 06. November 2008. Anmeldeschluss ist der 20. September. Informationsveranstaltungen hierzu finden statt am 26. April und 14. Juni (jeweils 10.00 bis 13.00 Uhr) an der Georg Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg. Nähere Informationen erhalten Interessenten bei Verbund IQ, Carsten Schmidhuber, Tel. 0911/ 42 45 99-13, Fax. 0911/ 42 45 99-50, oder im Internet unter www.verbund-iq.de/master-software-engineering.
Die Verbund Ingenieur Qualifizierung gemeinnützige GmbH (Verbund IQ), im Jahr 2000 als gemeinnützige Gesellschaft gegründet, ist spezialisiert auf den Weiterbildungsbedarf von technischen Fach- und Führungskräften. Verbund IQ erarbeitet und begleitet maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote, konzipiert und organisiert Kolloquien und veranstaltet Weiterbildungsstudiengänge. Gesellschafter von Verbund IQ sind das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e.V. und die Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften - Fachhochschule Nürnberg.
Weitere Informationen:
Astrid Maul | idw
Weitere Informationen:
http://www.ohm-hochschule.de
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