Vorbeugung vor Datenverlusten

Im Fachbereich Informationswissenschaften ist im Rahmen eines eTutorials zur digitalen Langzeitarchivierung das Modul „Formate und Datenträger“ entwickelt worden. Unter der Leitung von Dr. Karin Schwarz haben Studierende der Studiengänge Archival Studies/Archiv und Information Studies/Information und Dokumentation im Wintersemester 2007/ 2008 Texte, Übungen und Tests erstellt, die für die eLearning-Methode am Fachbereich eingesetzt werden können.

Das Modul „Formate und Datenträger“ ist nach dem Motto „von Studierenden für Studierende“ konzipiert. Es orientiert sich an häufig gestellten Fragen der Studierenden: Was sind Formate? Wie sind Dateien aufgebaut? Welche Formate und Datenträger gibt es und welche eignen sich für die Archivierung? Welche Verfahren eignen sich bei der Aufbereitung veralteter Formate? Außerdem werden Formate zum Austausch von elektronischen Dokumenten, wie sie gerade im Zusammenhang mit eGovernment benötigt werden, vorgestellt.

Jede Lektion besteht aus einer 90minütigen Lerneinheit mit einem Textteil zur Wissensvermittlung, einer Übung zur Wissensvertiefung und einem anschließenden Test zur Wissensüberprüfung. Das eTutorial nutzt hierfür moodle als Lernplattform.

Formate und Datenträger haben bei der dauerhaften Erhaltung digitaler Daten eine hohe Bedeutung: Durch ständige Weiterentwicklungen lassen sich ältere Dokumente nicht mehr lesen. Gerade herstellerabhängige Formate führen mit heutigen Softwareumgebungen nur zu Datenmüll. Nur wenige Formate und Datenträger sind für die dauerhafte Archivierung geeignet, um dem Anspruch gerecht zu werden, dass auch digitale Dokumente, Bilder, Filme und Tonaufnahmen von kommenden Generationen gelesen werden können.

Das eTutorial „Digitale Langzeitarchivierung“ wird bisher in Zusammenarbeit mit der FH Köln, der HWTK Leipzig und der HTW Chur aufgebaut. Jede Hochschule trägt mit ebenfalls von Studierenden erarbeiteten Modulen zum eTutorial bei. Nach dem Baukastensystem können so ganze Kurse oder Kurseinheiten für das eLearning an den Hochschulen genutzt werden. Das Modell geht auf die Idee Potsdamer Studierender des Fachbereichs Informationswissenschaften zurück.

Am 25. und 26. Januar trafen sich die Modulproduzenten aus Chur, Köln, Leipzig und Potsdam zu einem Workshop an der FH Potsdam und stellten ihre Arbeitsergebnisse vor. Ab Mitte April sind für die beitragenden Hochschulen neben dem Potsdamer Beitrag auch Module zur Einführung in die Langzeitarchivierung digitaler Objekte, zur digitalen Langzeitarchivierung von CAD-Daten und GIS-Daten sowie Module für das Referenzmodell OAIS in der digitalen Langzeitarchivierung nutzbar. Sie werden im kommenden Semester gegenseitig evaluiert. Hiernach werden die Module öffentlich zugänglich sein und können für die Lehre eingesetzt werden. Die HU Berlin stellt hierfür ihre Lernplattform moodle zur Verfügung und betreut sie.

Das Kompetenznetzwerk nestor, eine in Deutschland allgemein anerkannte Kompetenzplattform für die digitale Langzeitarchivierung, betreut das Vorhaben federführend. In einem Memorandum of Understanding haben sich insgesamt acht Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf eine gegenseitige Zusammenarbeit in der Lehre verständigt.

In Zukunft sollen weitere Module an der FH Potsdam entstehen und so zu dem Kooperationsvorhaben beitragen. Die Studierenden lernen bei der Erstellung der Module nicht nur die Inhalte des bearbeiteten Themas, sondern auch die nutzergerechte Vermittlung von Informationen.

Ansprechpartnerin für weitergehende Informationen ist Dr. Karin Schwarz vom Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam (Tel: 0331 580-1528, eMail: schwarz@fh-potsdam.de).

Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie
auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de/aktuelles.html

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Birgit Lißke idw

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