Semantische Suchmaschine auf der CeBIT

In der heutigen Wissensgesellschaft sind Informationen ein Schlüssel zum Erfolg. Der Berg an zur Verfügung stehenden Daten wächst stetig. Nutzer stehen zunehmend vor der Herausforderung, die benötigte Information schnell und im richtigen Moment zu finden. Mitarbeiter kostet es täglich viel Zeit, Daten aus Kunden-, Lieferanten- und Expertendatenbanken herauszufiltern. Für das Unternehmen entstehen so unnötig hohe Kosten.

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD entwickelte mit ConWeaver eine semantische Suchmaschine, die bei Suchanfragen effizientere Ergebnisse liefert. Die Software durchforstet parallel sämtliche Datenbanken, Server und das gesamte Intranet. Sie sucht nach dem eingegebenen Begriff, verwandten Terminologien und dessen Übersetzungen. Die Technologie erzeugt anschließend automatisch ein semantisches Wissensnetz aus verschiedenen Unternehmensdaten.

ConWeaver verfügt über mehr als 200 Analysemodule. Diese passt das Programm mit Hilfe sogenannter Analyseworkflows spezifisch auf die Kundendaten an. Die so entstehenden Wissensnetze und damit die semantischen Suchfunktionen stimmt die Software mit den jeweiligen Anforderungen der Kunden ab. Ein so erstelltes firmenspezifisches Wissensnetz nutzt und pflegt ConWeaver als semantischen Suchindex für alle angeschlossenen Datenquellen.

„Im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen kann ConWeaver sowohl unstrukturierte als auch strukturierte Informationsquellen effizient durchsuchen“, erläutert Projektleiter Dr. Thomas Kamps. „Auf seine Anfrage erhält der Nutzer keine ungeordnete Ergebnisliste, sondern eine vollständige, aggregierte und strukturierte Antwort.“

Aus dem erfolgreichen Projekt hat Dr. Kamps mittlerweile die ConWeaver GmbH gegründet. Unter dem Titel „Semantische Suche“ ist die marktreife Technologie ConWeaver vom 4. bis 9. März 2008 auf der CeBIT in Hannover vor. Dieses und weitere interessante Exponate sind am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 9, Stand B36 zu sehen. Die Halle ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Ansprechpartner:
Dr. Thomas Kamps
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Telefon: 06151 155-651
E-Mail: thomas.kamps@igd.fraunhofer.de
Internet: http://www.conweaver.de
Kurzprofil Fraunhofer IGD:
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD betreibt angewandte Forschung im Bereich der graphischen Datenverarbeitung. Zu den Kernkompetenzen des Instituts gehören unter anderem Visualisierung und Simulation, Animation, Modellierung, Virtuelle und Erweiterte Realität, Sicherheitstechnologien sowie Ubiquitous Computing. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte: Den Erhalt von Semantik über den gesamten Modellierungsprozess hinweg, die Wechselwirkung von Graphik und Vision sowie die Bearbeitung bibliothekarischer Fragestellungen im Kontext dreidimensionaler Modelle. Das Anwendungsspektrum der innovativen Konzepte, Modelle und Praxislösungen reicht von Virtueller Produktentwicklung über Medizin und Verkehr bis zu Multimedialem Lernen und Training. Im Auftrag von Kunden entstehen Prototypen und Komplett-Systeme, die optimal auf deren spezifische Anforderungen abgestimmt sind. So entwickeln die zehn Abteilungen in Darmstadt, Rostock und Singapur neue Technologien, erstellen Studien und realisieren Anwendungen und Systeme (Hard- und Software), die sich durch hohe Benutzerakzeptanz, gute Bedienbarkeit und ergonomische Gestaltung auszeichnen. Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Fraunhofer IGD haben direkten Bezug zu aktuellen Problemstellungen in Industrie und Wirtschaft. Zahlreiche Ausgründungen gewährleisten, dass Prototypen schnell in marktfähige Produkte umgesetzt werden.

Das Fraunhofer IGD kooperiert eng mit der Technischen Universität Darmstadt, der Technischen Universität Graz und der Universität Rostock. Das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, gegründet 1998, sichert die Präsenz auf den Zukunftsmärkten Asiens. Das Fraunhofer IGD beschäftigt in Darmstadt und Rostock rund 140 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt durch etwa 140 wissenschaftliche Hilfskräfte. Der Etat betrug 2006 über 14 Millionen Euro.

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Bernad Lukacin idw

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