Intels MID-Konzept: Webzugang immer und überall

Mit der Präsentation der ersten Mobile Internet Devices (MID) auf der CES hat Intel-Boss Paul Otellini die Vorstellungen seines Unternehmens von der künftigen Nutzung des Webs skizziert.

„Ein MID ist ein Gerät, das man jederzeit in der Tasche mit sich tragen kann und das einen vollen Internetzugang liefert, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen“, sagt Otellini. Die Industrie stehe kurz davor, das Internet auf ein neues Level der Leistungsfähigkeit und Nützlichkeit zu heben. „Zugang zu Informationen aus dem Web soll der User immer und überall über sein persönliches Internet Device erhalten. Statt ins Internet zu gehen, kommt das Internet zu uns“, zitiert BBC online den Intel-Chef.

Auf der CES demonstrieren einige Hersteller die ersten Prototypen, die auf dem MID-Konzept von Intel basieren. Hierfür wurde die Menlow-Plattform entwickelt, die speziell die Anforderungen an mobile Internet-Geräte erfüllen soll. „Als Herzstück dieser Plattform kommt der Sliverthorne-Prozessor zusammen mit dem Chipsatz Poulsbo zum Einsatz“, erklärte Intel-Sprecher Martin Strobel gegenüber pressetext. Die CPU ist ein System-on-a-Chip (SoC), das wenig Energie verbraucht, aber dennoch hohe Leistung liefert. Die ersten Prototypen stammen beispielsweise vom chinesischen Elektronikhersteller Lenovo oder vom taiwanesischen Anbieter Benq. Das Benq-Gerät bietet einen 4,8 Zoll großen Touchscreen und unterstützt sowohl WLAN als auch UMTS. Genauere Angaben zu den Geräten wurden noch keine gemacht. Die Menlow-Plattform soll laut Intel in der ersten Jahreshälfte 2008 auf den Markt kommen.

„In den kommenden fünf Jahren werden wir Chips entwickeln, mit denen die aktuelle Leistung von PCs auf kleine und mobile Endgeräte übertragen werden kann“, so Otellini. Ultramobile Geräte, die deutlich kleiner sind als Laptops, stoßen vor allem auf Messen auf großes Interesse. Am Endkonsumentenmarkt haben sie es jedoch noch schwer, da der Preis zumeist jenseits der 1.000-Dollar-Marke liegt. Otellini ist jedenfalls davon überzeugt, dass sie am Markt ihren Platz finden werden. Der überall mögliche Webzugang mit dem MID hängt auch von einer flächendeckenden Versorgung mit Datendiensten ab. Hier präferiert Intel nach wie vor WIMAX und hofft auf einen schnelleren Ausbau der Breitbandversorgung. In Gegenden mit einem gut ausgebautem UMTS-Netz beispielsweise in Europa könnte der Zugang jedoch auch problemlos über den Mobilfunk erfolgen.

Auf das MID-Konzept aufmerksam geworden ist auch VoIP-Anbieter Skype, der eine entsprechende Kooperation mit Intel bekannt gegeben hat. Ziel der Zusammenarbeit sei es, die VoIP-Software auf MID-Geräten lauffähig zu machen, damit Sprach- und Video-Telefonate geführt werden können. „Unsere 246 Mio. Skype-Nutzer werden immer mobiler und möchten über Skype auch unterwegs kommunizieren“, so Gareth O'Loughlin, zuständiger General Manager bei Skype.

Media Contact

Andreas List pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer