Absolvent der FH Lübeck lässt die Sterne tanzen

360Touch.it - Dipl.-Ing. (FH) Axel Meyer<br>

In seiner Abschlussarbeit mit dem Titel „360Touch.it – Entwicklung und Evaluation von immersiver Multi-User-Interaktion für Planetarien“ ermöglicht Meyer mit einer iPhone-Anwendung, die Sterne am Himmel des Hamburger Planetariums in einen animierten Wettbewerb treten zu lassen. Bei der Jagd nach den Sternen werden die Gäste des Planetariums zu Spielerinnen und Spielern, die mit ihren Smartphones die eigene Spielfigur in der Kuppel steuern können.

Betreut wurde die Arbeit von Dipl.-Designer Ralf-Ingo Koch, FH Lübeck und Dipl. Multimedia Producer (FH) Kenan Bromann, Planetarium Hamburg. Das Planetarium Hamburg ist eines von drei der weltweit modernsten Planetarien, das das amerikanische Kuppelprojektionssystem Digistar einsetzt. Dieses System hat interaktive Einflussmöglichkeiten, die aber bei herkömmlichen Präsentationen von einer einzelnen Person, dem Moderator der Show, gesteuert werden. Der von Meyer entwickelte Prototyp der „Multi-User-Interaktion“ nutzt und erweitert das System.

Für seine Arbeit bekommt Dipl.-Ing. Axel Meyer in diesem Jahr den Possehl-Ingenieur-Preis verliehen, der ihm heute, Dienstag, d. 8. November 2011 um 15.00 Uhr im Rathaus zu Lübeck überreicht wird.

Meyers Grundgedanke bei der Entwicklung war es, dem Publikum eine direkte Einflussnahme an der Kuppelprojektion zu gewähren, um auf diese Weise das Erleben und Begreifen von Wissenschaft zu verbinden und somit zu erleichtern. Da ein Planetarium nicht primär Abspielstätte von vorgefertigten Inhalten ist, sondern didaktisch aufbereitet den Transfer zwischen Naturwissenschaftlichem und dem Publikum leistet, sollte das Publikum am Geschehen im 360-Grad-Dome beteiligt werden.

Mangels verfügbarer Technik gab es jedoch bisher keine Möglichkeit für eine Interaktion mit der Projektion in der Kuppel. Auch fehlte es an didaktischer Erfahrung im Umgang mit der User-Interaktion, insbesondere bei einer Interaktion von mehreren Hundert parallel agierenden Akteuren. Somit lagen die Schwerpunkte bei der Entwicklung in der Programmierung des Systems sowie in der Gestaltung der Interaktion zwischen Nutzern und System, um eine Multi-User-Interaktion mit projizierten und bewegten Bildern für bis zu 250 Personen gleichzeitig zu ermöglichen.

Axel Meyer hat sich mit seiner Diplomarbeit auf technisches, wie gestalterisches und didaktisches Neuland begeben. Technisch wie auch in der Programmierarbeit musste er sich eingehend mit dem System Digistar auseinandersetzen. Durch intensiven Kontakt mit den Entwicklern in den USA konnte er in die Struktur des Systems vordringen und notwendige Funktionen für die Multi-User-Interaktion implementieren. Zudem entwickelte er einen Server, der als Schnittstelle zu Digistar fungiert, sowie eine iPhone-App, die es dem Publikum ermöglicht, das Geschehen an der Kuppel mit ihrem Smartphone individuell zu beeinflussen.

Die Funktionstüchtigkeit des Systems konnte bereits in einigen Vorführungen in Hamburg vor einem begeisterten Publikum unter Beweis gestellt werden. Gemeinsam mit dem Planetarium Hamburg wird Axel Meyer deshalb die Multi-User-Interaktion weiter ausbauen. Die hierfür notwendige Entwicklungsarbeit – technisch, wie im Design – soll in weiterer Kooperation mit der FH Lübeck erfolgen.

Media Contact

Frank Mindt idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-luebeck.de/

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