Nachhaltige Stromerzeugung im Fokus

Investitionsschwerpunkte liegen auf der Förderung Erneuerbarer Energien und Steigerung der Energieeffizienz

Erneuerbare Energien sichern nicht nur die Zukunft, sie sorgen auch für wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent auf 280 000 gestiegen. Der Umsatz betrug 2008 rund 30 Milliarden Euro, die Investitionen im Anlagenbau lagen mit fast 13 Milliarden Euro 20 Prozent über dem Vorjahreswert.

Kein Wunder, dass sich die Energiekonzerne gerade in Krisenzeiten verstärkt auf Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien fokussieren. So präsentieren marktführende Energie­versorger wie Vattenfall Europe, EnBW, EWE, die Stadtwerke Hannover und Stadtwerke Leipzig diesen Investitions­schwerpunkt auf der Energy im Rahmen der HANNOVER MESSE 2009. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW) geben auf der Energy Antworten zu diesem Themenspektrum.

Enormes Potenzial bei Energieeffizienz

„Nachhaltiges Wirtschaften und möglichst umweltschonende Energie­erzeugung sind uns wichtig: Durch die Erforschung und den Ausbau von neuen Energietechnologien wollen wir auch im Kampf gegen den Klimawandel eine führende Rolle übernehmen“, sagt Tuomo Hatakka, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe AG. Neben nachhaltigen Energien, die nach Schätzungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik allein in Deutschland derzeit für eine Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid um rund 115 Millionen Tonnen pro Jahr sorgen, setzen die Energiekonzerne momentan vor allem auf die Themen Energieeffizienz sowie Modernisierung von Kraftwerken und Stromnetzen.

„Als eines der größten Energieunternehmen in Deutschland liegt der Fokus unserer Tätigkeit auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der Energieeinsparung sowie auf der Steigerung der Energieeffizienz“, so Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Dazu hat das Unternehmen etwa ein dezentrales Energiemanagement­system entwickelt und engagiert sich stark im Bereich der Elektromobilität sowie in der Erprobung von Brennstoffzellen. „Die Unternehmen der Energiewirtschaft investieren große Beträge in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, um die Energieeffizienz auf der Kundenseite zu steigern“, bestätigt Hildegard Müller, die Vorsitzende der Hauptgeschäfts­führung des BDEW. Und auch die Bundesregierung hat in ihrer 'Roadmap Energiepolitik 2020' bei der Energieeffizienz besonders großes Potenzial ausgemacht.

Neue Vielfalt durch Gas-Plus-Technologie

Die deutsche Erdgasbranche hat mit rückläufigen Marktanteilen insbesondere im Neubau zu kämpfen. Die Ursachen hierfür liegen in einer neuen Wettbewerbssituation und veränderten Verbraucherbedürfnissen. „In diesem Wettbewerb der Energieträger und Technologien besitzt Erdgas ein deutliches Potenzial“, betont Jürgen Lenz, Vizepräsident der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Stichworte seien Energieeffizienz, dezentrale Energieversorgung und Kraftwärme-Kopplung. Denn durch das IEKP – das Integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung – soll auch der ökologische Standard von Wohngebäuden weiter verbessert werden. Auf dem Weg dorthin will die Gaswirtschaft ihren Beitrag leisten, so Lenz weiter, indem sie die Gas-Technologie zu einer Gas-Plus-Technologie aufwerte. Im Einzelnen stünden dafür Erdgas plus Biogas, die Gas-Brennwerttechnik plus Solareinbindung, die Erzeugung von Wärme plus Strom in der Kraftwärme-Kopplung und die Kombination von Gas plus Umweltwärme in der Gaswärmepumpe zur Verfügung.

Angesichts der neuen Vielfalt wird die Frage, welcher Energieträger und welche Technologie die beste Wahl sind, immer mehr an Bedeutung gewinnen. Antworten darauf soll eine groß angelegte Studie geben, die DVGW und ASUE (Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V.) bei der Prognos AG in Auftrag gegeben haben. Darin werden laut Jürgen Lenz unterschiedliche erdgasbasierte Technologien wie auch Konkurrenztechnologien anhand zahlreicher Parameter miteinander verglichen. Sie umfassen Gebäudeklassen und Gebäudegrößen, die jeweiligen Kostensituationen, den spezifischen Wärmebedarf, die Benutzungsdauer und gesetzlichen Rahmen­bedingungen. Obwohl die Studie noch nicht fertig ist, zeichnen sich erste Trends ab. Demnach sei erkennbar, dass es „die“ Technologie schlechthin nicht gebe. Die richtige Verwendung hänge entscheidend von der jeweiligen Heizsituation ab. Darüber hinaus komme es darauf an, gemeinsam mit der Geräteindustrie Zielkosten zu definieren, damit sich die Technologien auch im Markt durchsetzen können.

Hildegard Müller, Dr. Werner Brinker und Tuomo Hatakka diskutieren global relevante Energiethemen gemeinsam mit Bundeswirtschafts­minister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, EU-Energiekommissar Andris Piebalgs, dem russischen Energieminister Sergey Shmattko und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier auf dem WORLD ENERGY DIALOGUE (21. bis 22. April). Unter der Moderation des Umweltexperten Klaus Töpfer steht der WORLD ENERGY DIALOGUE in diesem Jahr ganz im Zeichen der „Sicherheit in der Energieversorgung“.

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Catharina Daues Deutsche Messe

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http://www.hannovermesse.de

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