Innovationen: Wenn Weltraumtechnik den Alltag erleichtert

Drei Meter hoch und 110 Tonnen Schub stark – das Originaltriebwerk der Ariane-5-Trägerrakete gehört zu den diesjährigen Highlights für die Besucher der Hannover Messe.

„Das Triebwerk steht stellvertretend für die beeindruckenden technischen Innovationen, deren Entwicklung wir mit der Arbeit unseres europaweiten Technologietransfernetzwerks maßgeblich unterstützen“, erklärt Frank Salzgeber, Leiter des Technologietransferprogramms (TTPO) der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Vom Astronauten zum Freizeitsportler – Ohrhörer statt Brustgurt

Wie erfolgreicher Technologietransfer aussehen kann, präsentieren zehn Aussteller aus ganz Europa am Gemeinschaftsstand der ESA in Hannover. Das schweizerische Unternehmen CSEM stellt dort zum Beispiel eine Technologie vor, die anfangs dazu gedacht war, die Blutsauerstoffwerte von Astronauten im Weltall zu messen. Mithilfe der Unterstützung aus dem ESA-Technologietransferprogramm konnten die Schweizer die Ursprungstechnologie schließlich dahingehend weiterentwickeln, dass die Herzfrequenz eines Sportlers künftig verlässlich mittels Ohrhörer und iPhone-Applikation zu messen sein wird. „Eine winzige Einheit, eingebettet in einen gewöhnlichen Ohrhörer, sendet Infrarotsignale durch das Gewebe, die von einer Fotodiode aufgenommen und an das Mobiltelefon gesendet werden“, erklärt Dr. Andrea Ridolfi von CSEM. Künftig sollen Sportler auf diese Weise nicht nur von den bislang für die Herzfrequenzmessung genutzten Brustgurten befreit werden, sondern auch Daten zu ihrem Blutsauerstoffwert erhalten. „Dadurch ergäben sich eine Reihe weiterer, interessanter medizinischer Anwendungsmöglichkeiten“, erklärt Ridolfi.

Weltraumtechnik ist längst im Alltag angekommen – und in der Chipstüte

„Heute hat Weltraumtechnologie in viele irdische Bereiche Einzug gehalten, ohne dass den Nutzern der Ursprung im All bewusst ist“, erklärt Dr. Werner Dupont, Geschäftsführer des ESA-Technologiebrokers MST Aerospace GmbH aus Pulheim bei Köln. Zu den prominentesten Errungenschaften zählen unter anderem Airbag-Zündungen, Tsunami-Frühwarn-Systeme oder feuerfeste Schutzkleidung. Gerne verweist Dupont darauf, dass es Weltraumtechnologie ist, die dafür sorgt, dass die Kartoffelchips der führenden deutschen Hersteller „schnell, aber gleichzeitig sanft und nicht zerbröselt“ in die Chipstüten der Verbraucher gelangen.

ESA-Unterstützung wichtig für europäische Industrie

Kernaufgabe des Technologietransferprogramms der ESA ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, wegweisende Innovationen aus der Weltraumforschung in irdische Anwendungsbereiche zu überführen. „Die mit den europäischen Weltraummissionen verbundenen Kosten rechnen sich nicht zuletzt an dieser Stelle“, ist sich Dupont sicher.
„Technologietransfer aus der Raumfahrt sorgt für bemerkenswerte Produktentwicklungen und einen wichtigen Innovationsvorsprung.

Alleine die von MST Aerospace in den letzten 20 Jahren vermittelten Transfers haben bei den Unternehmen einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro generiert“, erklärt der Geschäftsführer des ESA-Technologiebrokers.

SpaceApps auf der Hannover Messe 2011

Zum vierten Mal in Folge bieten ESA und MST Aerospace rund einem Dutzend Unternehmen die Möglichkeit, sich und ihre auf Grundlage von Weltraumtechnologie neu- oder weiterentwickelten Produkte an einem Gemeinschaftsstand (Halle 2, Stand D56) zu präsentieren.

Pressekontakt:
ESA's Technology Transfer Programme Office Herr Frank M. Salzgeber European Space Agency ESA Keplerlaan 1, 2200 AG, Noordwijk ZH, Niederlande
Telefon: +31 (0) 71 565 6208
E-Mail: ttp@esa.int
Internet: www.esa.int/ttp
MST Aerospace GmbH
Herr Dr. Werner Dupont
Rommerskirchener Straße 21/31, 50259 Pulheim
Telefon: +49 (0)2238 475 450
E-Mail: mst@mst-aerospace.de
Internet: www.mst-aerospace.de
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