Energieeffizient und flexibel: Neuartiger Holzhacker zur Produktion von Brennholz und Hackschnitzel

Modelldarstellung der neuentwickelten Säge-Spalt-Hack-Kombination<br>Grafik: FH Köln/Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik<br>

Eine neuartige Säge-Spalt-Hack-Kombination zur automatisierten Produktion von Grobhackgut stellt die Fachhochschule Köln auf dem Gemeinschaftsstand Innovationsland Nordrhein-Westfalen der Hannover Messe 2012 (23. bis 27. April in Hannover) vor (Halle 2, Stand C38).

Mit diesem neuartigen Holzhacker, den das Labor für Fertigungssysteme der FH Köln in Kooperation mit der Zimmermann GmbH in Neustadt/Wied entwickelt hat, können erstmalig Holzscheite, Anzündhölzer und Hackschnitzel auf einer einzigen Maschine produziert werden. Neben einer verbesserten Energiebilanz durch eine sehr gute Auswurfleistung bei sehr geringer Leistungsaufnahme eröffnet die Säge-Spalt-Hack-Kombination den Betreibern von Holzvergaseranlagen auch zusätzliche Einnahmemöglichkeiten und erhöht damit die Wirtschaftlichkeit der Maschine. Gefördert wird das Kooperationsprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi).

Der von Prof. Dr.-Ing. Ulf Müller, Leiter des Instituts für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik der Fachhochschule Köln, und seinen Mitarbeitern entwickelte Prototyp hat mehrere Vorteile: Die Säge-Spalt-Hack-Kombination der Maschine zeichnet sich durch Flexibilität aus. Wird die Maschine nicht zur Produktion von Hackschnitzeln benötigt, so kann sie in wenigen Sekunden umgerüstet werden, um Scheitholz und Anmachholz für Endverbraucher oder Einzelhändler herzustellen. Für die Betreiber von Holzvergaseranlagen ergeben sich daraus mögliche Nebeneinkünfte, durch die sich die Wirtschaftlichkeit der Maschine erhöht. Baumstämme von unterschiedlicher Dicke lassen sich von der Maschine verarbeiten. Das große Sägeblatt ermöglicht es, Baumscheiben von bis 350 mm Durchmesser zu sägen. Durch das Doppelstrangspaltverfahren kann die Maschine auf zwei Seiten Holzscheite von unterschiedlicher Größe spalten. Die maximale Auswurfleistung des Prototypen liegt bei 250 Kubikmeter Hackschnitzel pro Tag.

Brennholz und Hackschnitzel können – bei entsprechenden technischen Voraussetzungen – auch automatisiert erzeugt werden. Der daraus resultierende geringe Personalbedarf macht das System für Einzelunternehmer, Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen gleichermaßen attraktiv. Die Maschine ist modular aufgebaut und soll in den kommenden Monaten zu einer Baukastenlösung erweitert werden, um die kundenindividuellen Anforderungen an Rohstoffgeometrie, Leistung, Stellfläche und Automatisierungsgrad optimal erfüllen zu können. Voraussichtlich im Juni 2012 wird die Zimmermann GmbH die ersten Säge-Spalt-Hack-Kombinationen an Kunden ausliefern.

Mit einem weiteren Kooperationsprojekt ist der Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln, auf dem NRW-Gemeinschaftsstand Energie (Halle 27, Stand E60) während der Hannover Messe 2012 präsent: Mit dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband hat die Fachhochschule Köln das Projekt metabolon entwickelt, das eine ehemalige Zentraldeponie zu einem international anerkannten Wissenszentrum für Aufbereitung, Einsatz und Verwertung erneuerbarer Energien gemacht hat. Weitere Informationen über:
http://www.f10.fh-koeln.de/Nachrichten/2011/02/f10_msg_06337.html

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 19.700 Studierende werden von rund 430 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 75 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Elektrotechnik und Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik sowie Angewandte Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung und zertifiziert als familiengerechte Hochschule.

Weitere Informationen
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Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik
Labor für Fertigungssysteme Köln
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