Hannover Messe 2007: Themenservice aktuell – Folge 4

Lernende Sehprothese

Weltweit haben knapp zwei Dutzend blinde Menschen mit geschädigter Netzhaut eine Sehprothese implantiert bekommen. Dazu befestigen Mediziner auf der Netzhaut eine dünne Folie. Von ihr ragen haarfeine Kontakte an die Nervenzellen, die die obere Netzhautschicht bilden. Diese elektrischen Reizkontakte senden Signale einer Kamera in den Sehnerv. Die Kamera selbst befindet sich an einer Brille und überliefert ihre Informationen drahtlos an die künstliche Netzhaut. Das Implantat funktioniert zwar bei den Patienten, hat aber einen Haken: Die Kamera liefert elektrische Impulse, die das Gehirn kaum in Bilder umwandeln kann. Die Lösung des Problems, einen Retina Encoder, zeigen Neuroinformatiker der Universität Bonn auf der HANNOVER MESSE 2007.

Der Retina Encoder ist im Prinzip ein Computerprogramm, das die Signale der Kamera so umwandelt, dass das Gehirn sie lesen kann. In einem ständigen Prozess lernt der Encoder, wie er das Kamerasignal verändern muss, damit der Patient das Bild erkennen kann. Die Erprobung des Lern-Dialoges erfolgt derzeit noch mit normalsichtigen Probanden. Die Kamerabilder werden dabei vom Retina Encoder übersetzt und dann an eine Art „virtuelles Sehzentrum“ weitergegeben. Dort wird simuliert, wie das Gehirn die umgewandelten Kameradaten interpretieren würde.

Weil jedoch jeder Mensch anders sieht, weiß der Retina Encoder zunächst nicht, welche Sprache das virtuelle Sehzentrum spricht. Daher übersetzt die Software das Ausgangsbild – beispielsweise einen Ring – in verschiedene zufällig gewählte „Dialekte“. Dabei entstehen Bildvarianten, die einem Ring mal mehr, mal weniger ähneln. Die Versuchsperson sieht diese Varianten auf einem kleinen Bildschirm, der in ein Brillengestell integriert ist. Per Kopfbewegung wählt sie die Versionen aus, die einem Ring am ähnlichsten sehen. Die lernfähige Software zieht daraus Rückschlüsse, wie sie die Übersetzung verbessern muss. Der Retina Encoder passt sich so schrittweise der Sprache des virtuellen Sehzentrums an.

Universität Bonn
Institut für Informatik
Abt. VI: Neuroinformatik
Römerstr. 164
D-53117 Bonn
Tel.: +49-228 / 55 04 22
FAX: +49-228 / 55 04 25
www.nero.uni-bonn.de
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Prof. Dr. Rolf Eckmiller
Halle 2, Stand D35
E-Mail: eckmiller@nero.uni-bonn.de
Studenten entwickeln Rennwagen
Eigenständig einen Rennwagen entwickeln und damit auch noch Preise gewinnen: Diesen Traum leben Studenten der Fachhochschule Stralsund im Rahmen ihres Student-Racing-Teams. Ihr Rennwagen ist während der HANNOVER MESSE 2007 (16. bis 20. April) auf dem Stand der Firma SolidWorks, dem Hauptsponsor der Studenten, zu bestaunen.

Einmal jährlich findet der weltweit größte Ingenieurwettbewerb, die Formula SAE, statt, bei dem sich mehr als 400 internationale Hochschulteams miteinander messen. Er wurde von der amerikanischen Society of Automotive Engineers ins Leben gerufen. Aufgabe der Teams ist die Konstruktion, Fertigung und Vermarktung eines Rennwagens. Damit bereitet der Wettbewerb die Studenten in einzigartiger Weise auf ihre zukünftigen Aufgaben als Ingenieure vor.

Das Student-Racing-Team der Fachhochschule Stralsund nimmt regelmäßig erfolgreich an der Formula SAE teil. Ihr Rennwagen ist das Vorjahresfahrzeug TY2006, mit dem das Team in England auf Platz 6 von 59 kam und bestes deutsches Team des Wettbewerbs wurde. Auf einem Plasma-TV können Besucher zusätzlich Aufnahmen des Rennwagens und des Teams anschauen.

Fachhochschule Stralsund
student-racing team
Zur Schwedenschanze 15
D-18435 Stralsund
Tel.: +49-3831 / 45 65 55
FAX: +49-3831 / 45 65 64
www.student-racing.de
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Daniel Büchner
Halle 17, Stand E40 (bei: SolidWorks Deutschland)
Mobil +49 (0)177 240 92 11
E-Mail: racing@fh-stralsund.de
Hochtemperatur-Supraleiter sorgen für volle Fahrt voraus
Einen neuartigen Propellermotor für Voll-Elektrische-Schiffe (VES), der auf Hochtemperatur-Supraleitung (HTS) Technologie basiert, bringen Forscher von Siemens Corporate Technology mit zur HANNOVER MESSE 2007. Die Neuentwicklung bietet eine Leistung von vier Megawatt und ein Drehmoment von mehr als 300 Kilo-Newtonmetern.

Vorteile der HTS-Technologie für den modernen Schiffbau: Die Supraleiter der Rotorwicklungen tragen eine Stromdichte, die 100-mal so groß ist wie in herkömmlichen Kupferwicklungen. Dadurch sind deutliche Einsparungen an Masse und Volumen möglich. Außerdem fallen bei der HTS keine elektrischen Verluste an, so dass der Wirkungsgrad steigt. HTS-Motoren schaffen deshalb völlig neue Gestaltungsspielräume bei der Schiffskonstruktion.

So lassen sich energieeffizientere und besser ausgenutzte Schiffe entwerfen, die die Umwelt schonen und Betriebskosten senken.

Siemens AG
Corporate Technology
CT PS 3
Günther-Scharowsky-Str. 1
D-91050 Erlangen
Tel.: +49-9131 / 73 39 83
FAX: +49-9131 / 72 13 39
www.siemens.com
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Guido Weber (Tel. 089 / 63 64-90 30)
Halle 2, Stand D26 (bei: SuperConductingCity)
E-Mail: guido.weber@siemens.com
Mikrostrukturen präzise herstellen
Hochpräzise und winzigklein sind die Zahnräder für Mikrogetriebe, die das Bessy Anwenderzentrum für Mikrotechnik auf der HANNOVER MESSE 2007 ausstellt. Sie sind Beispiele für das einzigartige Direkt-LIGA-Verfahren, einer Technologie, die das Forschungszentrum auf seinem Stand ausführlich vorstellt.

Mikrostrukturen werden dabei lithografisch vorgegeben und galvanisch abgeformt. Endprodukte sind solch hochpräzise Teile wie die Zahnräder in Nickel-Eisen. Sie verfügen über eine Seitenwandgenauigkeit von weniger als zwei Mikrometern bei einer Bauhöhe von einem Millimeter. Eingesetzt werden sie beispielsweise in der Mikroreaktionstechnik bei der Herstellung moderner Medikamente.

BESSY Anwenderzentrum für Mikrotechnik (AZM)
Albert-Einstein-Straße 15
D-12489 Berlin
www.bessy.de/azm
Tel.: +49-30 / 63 92-56 15
FAX: +49-30 / 63 92-46 82
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Arne Schleunitz und Dr. Bernd Löchel
Halle 15, Stand D34/7
E-Mail: arne.schleunitz@bessy.de
Soziale Partnerschaft hilft beiden Seiten
Corporate Citizenship heißt es neudeutsch, wenn Unternehmen mit sozialen Einrichtungen zusammenarbeiten. Welche Vorteile sich daraus für beide Seiten ergeben, zeigen die Hannoverschen Werkstätten auf der HANNOVER MESSE 2007.

Das Angebot der Dienstleistungen reicht von Montagearbeiten für die Automobilindustrie über Elektromontage und -demontage bis zu Verpackungsarbeiten. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen übernimmt auch Aufgaben im Presse- und Postvertrieb und andere personalintensive Tätigkeiten. Besonderes Augenmerk wollen die Hannoverschen Werkstätten bei ihrer Präsentation auf die Vorteile von „Inhouse-Lösungen“ legen – also auf den Einsatz von Werkstatt-Mitarbeitern direkt im Kundenbetrieb. Dadurch wird die Logistik vereinfacht. Außerdem lässt sich der Einsatz der Werkstattmitarbeiter im Kundenunternehmen mit der Ausgleichsabgabe verrechnen.

Vom rein wirtschaftlichen Vorteil abgesehen, ist der Einsatz behinderter Mitarbeiter im Unternehmen des Kunden oft auch eine Bereicherung für das soziale Gefüge am Arbeitsplatz.

Hannoversche Werkstätten
WfbM, LAG
Landesarbeitsgemeinschaften Werkstätten für behinderte
Menschen in Niedersachsen/Bremen
Kaiserstr. 18
D-38100 Braunschweig
Tel.: +49-531 / 471 92 21
FAX: +49-531 / 471 93 81
Ansprechpartnerin auf der HANNOVER MESSE 2007:
Christine Herbrig (Tel. 0511 / 530 53 92)
Halle 4, Stand A65
Stand-Tel. +49-511 / 89-45 45 22
E-Mail: christine.herbrig@hw.hannover.de
Die Zukunft gehört der hohlen Kugel
„Multifunktioneller Werkstoff für die Zukunft“, so beschreiben die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM die von ihnen entwickelten metallischen Hohlkugelstrukturen – zu sehen auf der HANNOVER MESSE 2007.Diese Strukturen sehen aus wie ausgeschüttete, miteinander verbundene Kugeln. Schneidet man sie auf, gleichen sie metallischem Schaum. Und sie weisen bemerkenswerte Eigenschaften auf: Sie sind leicht, elastisch und leitfähig. Man kann sie bearbeiten und in jegliche freie Form pressen. Ihre Struktur ermöglicht selbst tragende Konstruktionen und bietet mechanische Festigkeit auch bei starker Beanspruchung. Da sie zusätzlich Schwingungen dämpfen und mechanische Energie absorbieren, eignen sie sich als Schalldämpfer, Crash-Absorber oder zur Versteifung im Leichtbau. Auf dem Stand der Dresdner können sich die Besucher zahlreiche Materialproben in Hohlkugelstruktur anschauen.
Fraunhofer-Institut IFAM Dresden
Winterbergstraße 28
D-01277 Dresden
Tel.: +49-351 / 25 37 341
FAX: +49-351 / 25 54 454
www.ifam-dd.fraunhofer.de
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Dr. Hartmut Göhler und Dr. Thomas Studnitzy
Halle 5, Stand B16
E-Mail: hartmut.goehler@ifam-dd.fraunhofer.de
Ein Diamant für die Schichtmessung
Die reibungslose Funktion eines Geräts hängt häufig von seiner intakten Beschichtung ab. Auf der HANNOVER MESSE 2007 stellt ein Unternehmen seinen universellen nanomechanischen Tester „Unat“ vor. Dieser misst präzise die mechanischen Oberflächeneigenschaften von Hüftgelenken über Motoren bis hin zu Flugzeugen. Er bedient sich dabei der sogenannten Nanoindenta-Technik – das heißt, eine Diamantspitze misst unter anderem Härte, Elastizität, Reibwert und Schichthaftung. Das Ganze funktioniert erstmalig in zwei Richtungen: senkrecht und lateral. Der Tester kann vor allem zur Entwicklung von neuen Schichtsystemen und in der Qualitätsprüfung eingesetzt werden.
Asmec Advanced Surface Mechanics GmbH
Bautzener Landstraße 45
D-01454 Radeberg-Rossendorf
Tel.: +49-351 / 269 54 44
FAX: +49-351 / 269 53 46
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Dr. Thomas Chudoba
Halle 15, Stand D34
Mobil-Tel. +49 (0)172 – 353 54 06
E-Mail: info@asmec.de
WatchDog passt gut auf
Wer sich für neue Entwicklungen der Industrieüberwachung interessiert, sollte am Stand von TELE Hase Steuergeräte auf der HANNOVER MESSE 2007 vorbeischauen. Zu sehen ist dort „WatchDog“, ein modulares und industrietaugliches Überwachungssystem, das die klassischen Über­wachungs- und Zeitfunktionen mit den Kommunikationsmöglichkeiten von Feldbussen, SMS und E-Mail vereint.

Das System erledigt die industrietaugliche Überwachung, die Weitergabe und Verarbeitung der Messewerte auf der Software-Ebene sowie wesentliche Steuerungsaufgaben einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS). So werden die Überwachungsfunktionen für Strom, Spannung, Phasenfolge und Phasenausfall, Wirkleistung und Temperatur zu einem System vereint. Die Lücke zwischen Feld- und Steuerungsebene, die herkömmliche Applikationen oft aufweisen, wird geschlossen. „WatchDog“ eignet sich für die Überwachung von kleinen und mittleren Maschinen und Anlagen sowie für den Einsatz in der Prozessindustrie, etwa im Bereich der Wasserversorgung, Energieverteilung, Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik.

TELE Haase Steuergeräte GmbH
Vorarlberger Alle 38
A-1230 Wien
Tel.: +43-1 / 614 74 643
FAX: +43-1 / 614 74 100
www.tele-power-net.com
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Stefan Diem
Halle 11, Stand A14
E-Mail: stefan.diem@tele-haase.at
Intelligente Stromnetze
Die Abschaltung einer Hochspannungsleitung in Norddeutschland verursachte im vergangenen Jahr einen Stromausfall, der zehn Millionen Menschen in ganz Europa betraf. Ein Grund für solch einen Blackout liegt in der Vielfalt der Stromlieferanten, deren Koordination Schwierigkeiten bereitet. Wie sich dieses Problem lösen lässt, zeigen Entwickler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme auf der HANNOVER MESSE 2007 mit intelligenten Steuerungssystemen für Stromnetze.

Kern der intelligenten Steuerungssysteme sind Algorithmen, die dem System nach Bedarf Freiheitsgrade einräumen. Sie berücksichtigen, von wo überall in unterschiedlicher Menge Energie eingespeist und verbraucht wird. Bei gleich bleibender Netzkapazität nimmt das Netz aufgrund der intelligenten Steuerung mehr dezentrale Einspeiser wie Solarstromanlagen auf. Treten Spitzen auf, greift das System verstärkt auf konventionelle Kraftwerke zurück.

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Heidenhofstr. 2
D-79110 Freiburg
Tel.: +49-761 / 45 88-5202
FAX: +49-761 / 45 88-9473
www.ise.fraunhofer.de
Ansprechpartner auf der HANNOVER MESSE 2007:
Dr. Thomas Schlegl
Halle 6, Stand C02 (bei: Fraunhofer-Gesellschaft)
Stand-Tel. +49-511 / 89-49 72 44
E-Mail: thomas.schlegl@ise.fraunhofer.de
Neil sucht Anschluss
Ein kleines Männchen mit den Namen „Neil“ soll unsere Büros erobern. Damit ihm das gelingt, stellt ihn Koziol auf der PROMOTION WORLD 2007 einem großen Publikum vor. Und hier wird er sicher schnell die Herzen der Besucher gewinnen. Denn „Neil“ ist nicht nur niedlich, sondern auch eine praktische Verlängerung für USB-Anschlüsse.

In „Neil“s Rücken steckt ein USB-Verlängerungskabel, das einfach in den Computer eingestöpselt wird. Das kleine Kerlchen selbst kommt dann auf den Schreibtisch. Soll ein USB-Gerät an den Computer angeschlossen werden, hält „Neil“ dafür den Rücken hin.

Koziol >> ideas for friends GmbH
Werner-von-Siemens-Str. 90
D-64711 Erbach
Tel.: +49-60 626040
FAX: +49-6062604245
www.koziol.de
Ansprechpartnerin auf der PRPMOTION WORLD 2007 (in Halle 18):
Tanja Münch
Halle 18, Stand D30
E-Mail: incentive@koziol.de

Media Contact

Andrea Staude Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.hannovermesse.de

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