Forschungszentrum Jülich präsentiert marktorientierte Brennstoffzellen und Prüfverfahren für Handgepäck

Wer Kisten und Kästen transportiert, bedient sich dazu oft Paletten und Elektrohubwagen. So lassen sich die schwersten Lasten schnell und flexibel bewegen – im Supermarkt um die Ecke genau so wie in riesigen Lagerhallen. Das einzige, das heute noch aufhält, ist die lange Ladezeit für die Akkus der Hubwagen.

Am Stand G32/4 in Halle 13 der Hannover Messe stellen das Forschungszentrum Jülich und Partner aus der Industrie nun den Prototypen des ersten mit Methanol betriebenen Elektrohubwagens vor. Eine Brennstoffzelle wandelt die chemische Energie des flüssigen Methanols direkt in elektrischen Strom für den Antrieb um. Statt langer Akku-Ladezeiten lässt sich das Gefährt wie ein Auto in wenigen Minuten betanken. Trotzdem ist es in geschlossenen Räumen nutzbar, da es keine Schadstoffe produziert.

„Mit diesem Prototyp stehen wir nur noch einen Schritt vor der Kommerzialisierung unserer Brennstoffzellentechnik“, erklärt Prof. Detlef Stolten, Direktor am Jülicher Institut für Energieforschung. Das Institut betreibt Forschung aus einem Guss – von der Verbesserung der Kernkomponenten für Zellen und Stacks bis zur Entwicklung einbaufähiger Brennstoffzellensysteme. „Wir wollen alle Aspekte im Auge halten und aufeinander abstimmen. Nur so lässt sich das komplexe System Brennstoffzelle wirtschaftlich machen“, erklärt Stolten. Einen Einblick in den Jülicher Forschungsansatz gibt Prof. Stolten am 18. April. Ab 14:20 Uhr spricht er auf dem Forum des Gemeinschaftsstandes „Wasserstoff und Brennstoffzelle“ (Halle 13, G26).

Schon am Eröffnungstag treten zwei weitere Jülicher Experten auf. Dr. Robert Steinberger-Wilckens, Projektleiter Brennstoffzellen, spricht an gleicher Stelle über die Entwicklung der SOFC-Brennstoffzelle in Jülich (16.04., ab 15:20 Uhr, Halle 13, G26 ).

Dipl.-Math. Jürgen Friedrich Hake, Leiter des Bereichs Systemforschung und Technologische Entwicklung am Institut für Energieforschung, moderiert eine große Podiumsdiskussion zum Thema „Ist Energiemanagement Voraussetzung für die Zukunft erneuerbarer Energien?“ Als Teilnehmer erwartet werden unter anderem Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, Dr. Lutz Mez, Geschäftsführer der Forschungsstelle für Umweltpolitik, und Hellmuth Frey, EnBW. (Halle 12, Stand C06, Energieforum „Life needs Power“)

Was ist drin? Was ist dran? Diese Fragen beantworten Jülicher Physiker mit zwei neuen Messverfahren auf dem Stand „Innovationsland NRW“ (Halle 2, C36).

Einerseits können nun Mikrowellenfelder genutzt werden, um die Art der Flüssigkeit in geschlossenen Flaschen zu bestimmen. Harmlose Getränke und Flüssigseifen werden so von brennbaren Lösungen und Säuren unterschieden ­ in Sekundenschnelle. Physikalische Grundlage der Microwave Liquid Identification (MLI) bildet dabei die elektrische Leitfähigkeit und Polarisierbarkeit der Stoffe. Mögliche Einsatzgebiete sind neben der Kontrolle von Handgepäck im Flughafen und bei Großveranstaltungen auch die Feuchtigkeitsmessung bei Baustoffen und in der Medizin.

Andererseits entwickeln Jülicher Physiker hochempfindliche supraleitende Sensoren für Magnetfelder, die SQUIDs. Sie ermöglichen es, Risse im Innern von Metallteilen aufzuspüren, mit dem Erdmagnetfeld nach Rohstoffen zu suchen oder das schlagende Herz zu beobachten.

Veranstaltungen in Kürze
16.4., 14.30 Uhr, Halle 12, Energieforum Stand C06, Prof. Jürgen-Friedrich Hake, Podiumsdiskussion „Ist Energiemanagement Voraussetzung für die Zukunft erneuerbarer Energien? “, mit Johannes Lackmann, Dr. Lutz Mez und Hellmuth Frey.

16.4., 15.20 Uhr, Halle 13, Gemeinschaftsstand Wasserstoff & Brennstoffzellen G26, Dr. Steinberger-Wilckens, Vortrag „SOFC – Von Komponenten zu Brennstoffzellensystemen“,

18.4., 14.20 Uhr, Halle 13, Gemeinschaftsstand Wasserstoff & Brennstoffzellen G26, Prof. Stolten, Vortrag „Entwicklung der Direktmethanol-Brennstoffzelle“

Projekte in Kürze
Halle 13, Stand G32/4, Gemeinschaftsstand Wasserstoff & Brennstoffzellen,
– Elektrohubwagen mit Direktmethanol-Brennstoffzelle,
– Hochtemperatur-PEFC-Brennstoffzellen-System
– 20kW-SOFC-Teststand
Halle 2, C36, Stand „Innovationsland NRW“,
– Squids: hochempfindliche Magnetsensoren für Geologie, Medizin und Materialforschung

– Stoffidentifikation mittels Mikrowellenpolarisation

Mehr Informationen über SQUIDs:
http://www.fz-juelich.de/iff/d_imf

Webseiten der Hannover Messe:
http://www.hannovermesse.de/
Pressekontakt:
Kosta Schinarakis, Wissenschaftsjournalist, Unternehmenskommunikation, Forschungszentrum Jülich, Tel. 02461 61-4771, Fax 02461 61-4666, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de

Über das Forschungszentrum Jülich

Das Forschungszentrum Jülich ist mit rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte multidisziplinäre Forschungszentrum in Europa.

Seine Themen spiegeln die großen Herausforderungen der Gesellschaft wider: Erhalt von Gesundheit, Umgang mit Information, Schutz der Umwelt sowie Versorgung mit Energie.

Langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie konkrete technologische Anwendungen für die Industrie.

Charakteristisch für Jülich ist, dass sich die Forscher zwei zentraler Schlüsselkompetenzen bedienen: der Physik und des wissenschaftlichen Rechnens mit Supercomputern.

Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich,
Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren,
Unternehmenskommunikation, Telefon 02461 61-4661, Telefax 02461 61-4666,
E-mail: info@fz-juelich.de, http://www.fz-juelich.de
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