Jeder vierte Beschäftigte ist „Ü50“

Das zeigt der aktuelle Altersübergangsreport aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Er wurde im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und des Forschungsnetzwerks Alterssicherung erstellt.

Die Arbeitswelt wird nicht nur aufgrund des demographischen Wandels „älter“, also weil die geburtenstarken Jahrgänge in die Jahre kommen. Auch mehr Frauen arbeiten und ein Trend zum späteren Renteneintritt ist festzustellen – für beide Geschlechter, in Ost- und Westdeutschland sowie in allen Qualifikationsstufen.

„Angesichts dieser positiven Entwicklungen darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass nur eine Minderheit die heutige Regelaltersgrenze von 65 Jahren in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung erreicht“, warnt der IAQ-Arbeitsmarktforscher Dr. Martin Brussig.

Wie die IAQ-Berechnungen auf Grundlage der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigen, bestehen zwischen den Branchen große Unterschiede: überdurchschnittlich viele Ältere sind etwa in der öffentlichen Verwaltung tätig, in der vier von zehn Mitarbeitern über 50 sind (39,1 Prozent). Auf jeden Dritten trifft das im Bergbau, in der Energieversorgung, Abwasserwirtschaft und im Wohnungswesen zu. Allerdings gibt es in diesen Branchen einen hohen Anteil von Altersteilzeit – viele der als beschäftigt Registrierten sind faktisch nicht mehr im Betrieb tätig.

Besonders niedrig ist die Zahl der Älteren im Gastgewerbe sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche. Auch im Baugewerbe liegt der Ü50-Anteil mit 23 Prozent klar unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten (26,2 Prozent).

Weitere Informationen:

Dr. Martin Brussig, Tel. 0203/379-3931, martin.brussig@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de

Media Contact

Katrin Braun Universität Duisburg-Essen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer