Bewegung hilft Kindern mit sozialpädagogischem Förderbedarf

Die Studentin Melina Beckers erklärt einem der Kinder die Übungen.

Studierende des Bachelorstudiengangs „Kindheitspädagogik“ bieten seit November 2013 an der Brüder-Grimm-Schule in Krefeld einmal pro Woche psychomotorische Förderstunden für Kinder an. Die städtische Gemeinschaftsgrundschule ist seit Jahren Schwerpunkt-Schule für Gemeinsamen Unterricht mit derzeit insgesamt 19 Kindern mit sozialpädagogischem Förderbedarf.

„Unser Förderangebot unterstützt das schulische Lernen“, sagt Prof. Dr. Astrid Krus, die das Modellprojekt leitet. „Wir möchten die kognitiven, motorischen, emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder durch Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen fördern.“ Astrid Krus ist Leiterin des Kompetenzzentrums „Kindheitspädagogik in Bewegung“, das am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach angesiedelt ist.

Das erlebnisorientierte Bewegungsangebot, das die Studierenden den Schülern bieten, gibt jedem Kind die Möglichkeit, sich als wichtig zu erfahren und unterstützt somit die Entwicklung eines positiven Selbstbildes. „Diese Erfahrung unterstützt die Kinder dabei, die Anforderungen in ihrem Schulalltag besser bewältigen zu können“, sagt Kerstin Schmidt-Gutmann, Grundschullehrerin der Brüder-Grimm-Schule und Fachfrau für Psychomotorik.

Psychomotorik beschreibt die kausale Verknüpfung psychischer Vorgänge wie Emotionalität oder Konzentration mit Bewegung. „Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis. Bei Kindern findet die Auseinandersetzung mit sich und ihrer Umwelt über ihren Körper statt, indem sie ihre Umwelt mit den Händen buchstäblich begreifen“, sagt Astrid Krus, die am Fachbereich Sozialwesen Kindheitspädagogik lehrt.

Ihr geht es in ihrer Arbeit vor allem um die Professionalisierung der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte – unter besonderer Beachtung des Themas Bewegung und um die Verknüpfung von fachlichem Lernen und sozialem Engagement der Studierenden.

An dem Modellprojekt an der Brüder-Grimm-Schule nehmen derzeit zehn Kinder aus den beiden ersten Schuljahren teil. Diese wurden von ihren Lehrerinnen ausgewählt. Von den zehn Kindern haben einige sonderpädagogischen Förderbedarf. Ziel ist es, das Projekt über das aktuelle Schuljahr hinaus weiterzuführen.

„Wir haben steigenden Bedarf an einem derartigen Förderangebot“, sagt Ruth Shai, kommissarische Schulleiterin der Brüder-Grimm-Schule. Und Astrid Krus fügt hinzu: „Unsere Studierenden haben großes Interesse an dieser wichtigen Praxiserfahrung.“

Das bestehende Angebot wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt und eine neue Gruppe mit Schülerinnen und Schülern der ersten Klassen aufgebaut.

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

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