Japanische Frauen erreichen Spitzenalter

Schon heute ist die Lebenserwartung höher als oft angenommen wird. Die Kölner Wissenschaftler Professor Dr. Eckart Bomsdorf, Dipl.-Kfm. Bernhard Babel und Dr. Rafael Schmidt untersuchen die Lebenserwartung, indem sie die vergangene und die zukünftige Entwicklung der Sterbewahrscheinlichkeiten berücksichtigen.

Ein Ergebnis der Studie ist, dass bereits heutzutage die Lebenserwartung japanischer Frauen bei nahezu 100 Jahren liegt. Durch einen stochastischen Ansatz wird zum einen die heutige Lebenserwartung nach der Kohortenbetrachtung modelliert und zum anderen werden Modellrechnungen für die Zukunft vorgelegt. Hierbei wurde die Untersuchung auf hoch entwickelte Länder beschränkt, die zum Teil zu Regionen zusammengefasst werden. Das Modell ermöglicht sowohl Punkt- als auch Intervallprognosen – letzteren können Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass momentan die Lebenserwartung bei Japanerinnen mit 99 Jahren am höchsten ist, bei den Frauen ist sie in den USA mit 86,9 Jahren am niedrigsten. Auch bei den Männern liegt Japan mit 90,8 Jahren an der Spitze. Belgien und Holland bilden hier mit 79,5 Jahren das Schlusslicht. In Deutschland beträgt die Lebenserwartung gegenwärtig für Männer 83,3 und für Frauen 90,4 Jahre. Damit liegen sie im Mittelfeld. Wird die Lebenserwartung mithilfe des Modells fortgeschrieben, zeigt sich, dass die Grenze von 100 Jahren erstmals im Jahr 2015 bei japanischen Frauen überschritten wird.

Zusätzlich steht die geschlechtsspezifische Betrachtung im Fokus. In allen untersuchten Regionen haben Männer eine deutlich niedrige Lebenserwartung als Frauen. So ist im Jahr 2005 die Lebenserwartung von japanischen Frauen um 8,2 Jahren höher als bei Männern. Am wenigsten unterscheidet sich die Lebenserwartung von Männern und Frauen in England mit nur vier Jahren.
Tabelle und Schaubild zur Presseinformation:
http://www.uni-koeln.de/uni/images/pi_123_06_statistik.pdf
Bei Rückfragen: Seminar für Wirtschafts- und Sozialstatistik der Universität zu Köln, Professor Dr. Eckart Bomsdorf, 0221/ 470-2982, bomsdorf@wiso.uni-koeln.de
Verantwortlich: Marisa Roczen
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/pi/.

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