Sozial- u. Wirtschaftsgeographen unterstützen südkoreanische Forschungseinrichtungen bei Feldstudien im Grenzgebiet zu Nordkorea

Grenzregionen, die verbinden Sozial- und Wirtschaftsgeographen unterstützen südkoreanische Forschungseinrichtungen bei Feldstudien im Grenzgebiet zu Nordkorea

Die Vereinigung Deutschlands und der gesellschaftliche Wandel in den Nachbarländern hat nicht nur zu umfassenden Transformationsprozessen in Ostmitteleuropa geführt, sondern auch in anderen Kontinenten zunehmendes Interesse an derartigen Prozessen hervorgerufen. In besonderem Maße werden die Veränderungen in Südkorea verfolgt, wo angesichts der noch immer existierenden Teilung des Landes seit 1989 eine verstärkte Auseinandersetzung mit dieser Thematik eingesetzt hat. Vor diesem Hintergrund sind mehrere Besuche südkoreanischer Delegationen an der TU Chemnitz einzuordnen, die das Studium der Nachwendezeit zum Ziel haben.

Nachdem sich Wissenschaftler des südkoreanischen „Institute for Peace Affairs“ bereits im Juli 2005 in Südwestsachsen aufhielten, wurde der Chemnitzer Geographie-Professor Dr. Peter Jurczek im Oktober zu einem Gegenbesuch nach Seoul und in die im Nordosten des Landes gelegene Provinz Gangwon-Do eingeladen. Dort nahm er an mehreren Fachkonferenzen teil. Bereits kurze Zeit später sind Verwaltungsexperten aus Südkorea nach Sachsen gekommen, die u.a. von Dipl.-Geogr. Dr. Bernhard Köppen von der Professur Sozial- und Wirtschaftsgeographie betreut wurden.

„Eine intensive Fortsetzung der Zusammenarbeit zeichnet sich jetzt für die Zukunft ab“, freut sich Prof. Jurczek. Ermöglicht wird das durch die Förderung eines Forschungsprojektes zum Thema „Sustainable development, economic growth and environmental protection in border regions in Northeast Asia – a comparison of the Korean and German case“, das vor wenigen Tagen vom Asia Research Fund genehmigt wurde. Dadurch können zusammen mit südkoreanischen Partnern Feldstudien im Grenzgebiet zu Nordkorea durchgeführt werden. Insgesamt wird das Projekt auf Chemnitzer Seite mit 15.000 Euro unterstützt.

Über diese bilateralen Kontakte hinaus ergeben sich künftig weitere Aktivitäten, die die Erforschung der Grenzregionen in Ostasien betreffen. Beispiel hierfür ist das internationale Symposium „Cross-border environmental protection in Central Europe and Northeast Asia“, das vom 23. bis 25. November 2005 in der indonesischen Hauptstadt Jakarta stattfindet. Daran nehmen neben Dr. Bernhard Köppen weitere Kollegen aus europäischen Partnerinstituten der Chemnitzer Sozial- und Wirtschaftsgeographen teil; nämlich der Universitäten Joensuu (Finnland), Posen (Polen) und Reichenberg (Tschechien). „Toll, dass es gelingt, unsere Erkenntnisse zur grenzüberschreitenden Entwicklung und Zusammenarbeit gemeinsam mit unseren europäischen Partnern im internationalen Kontext einzubringen“, stellt Prof. Jurczek begeistert fest; der seinerseits im Februar 2006 eine Zwischenbilanz der vergleichenden Grenzraumforschung an der Staatlichen Universität Singapur ziehen wird.

Weitere Fragen zur Grenzraumforschung beantwortet: Prof. Dr. Peter Jurczek, Professur für Sozial- und Wirtschaftsgeographie der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 – 49 11, E-Mail peter.jurczek@phil.tu-chemnitz.de

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer