Neue Beschäftigungsfelder für Ältere

Institut Arbeit und Technik entwickelte Handlungsleitfaden für eine Dienstleistungsagentur


Senioren machen sich selbständig mit einer Dienstleistungsagentur – wie geht das? Wo findet man Kunden und welche Serviceangebote sind gefragt? Marktanalyse und Kostenplan, Personalrekrutierung und Marketingstrategie müssen stimmen, denn damit steht und fällt die Agentur. Einen praxisorientierten Handlungsleitfaden für eine Dienstleistungsagentur haben Elke Dahlbeck und Michael Cirkel vom Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) im Rahmen des EU-Projektes „Offensive für Ältere“ der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW entwickelt.

Da die Integration Älterer in den ersten Arbeitsmarkt nach wie vor sehr schwierig ist, wurde im Rahmen des Projektes der Aufbau von Dienstleistungsagenturen im haushaltsnahen Bereich als eine Möglichkeit entwickelt, neue Beschäftigungsfelder für Ältere zu erschließen. Ein Gesichtspunkt dabei war, dass die Erschließung des zukünftig weiter anwachsenden Seniorenmarktes gerade auch für ältere Arbeitslose neue Beschäftigungschancen bietet. Zur Erstellung des Leitfadens konnte auf die Ergebnisse verschiedener IAT-Projekte zurückgegriffen werden, die Aufbau und Entwicklung von „Dienstleistungspools“ in Deutschland und NRW erforschten und wissenschaftlich begleiteten.

Die Angebotspalette von Dienstleistungsagenturen kann weit gestreut sein: von Putzen und Bügeln über Gartenarbeit, Hausmeisterdienste, Botengänge bis zur Friedhofsbegleitung und Festorganisation reicht das Angebot. Einige dieser Tätigkeiten werden allerdings auch auf dem Schwarzmarkt angeboten – zu Preisen, bei denen eine Agentur kaum mithalten kann. Um Kunden zu gewinnen und dauerhaft zu binden ist deshalb eine hohe Servicequalität erforderlich mit Mitarbeitern, die ausreichend qualifiziert sind, kommunikationsfähig und zuverlässig.

Die größten Schwierigkeiten von Dienstleistungsagenturen liegen im Kostenbereich, stellten die IAT-Wissenschaftler fest. Finanziell bieten Angebote Vorteile, die nicht isoliert, sondern gebündelt aus einer Hand angeboten werden können. Um viele Leistungen anbieten zu können – und so einen großen Kundenkreis zu erreichen und intern teure und preiswerte Angebote finanziell ausgleichen zu können – bieten sich auch Kooperationen an. Bestimmte Dienste, die hohe Investitionen erfordern, können ausgelagert werden, z.B. das Waschen kann eine Wäscherei übernehmen. Um neue Kunden zu gewinnen, bieten sich kombinierte Werbestrategien an. Die wirkungsvollste Werbung in diesem Bereich ist die Mundpropaganda.

Cirkel, Michael / Dahlbeck, Elke, 2003: Handlungsleitfaden für eine Dienstleistungsagentur. Offensive für Ältere: EQUAL. Manuskript. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik

Für weitere Fragen stehen
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Michael Cirkel
Durchwahl: 0209/1707-344
Elke Dahlbeck
Durchwahl: 0209/1707-331

Pressereferentin
Claudia Braczko
Munscheidstraße 14
45886 Gelsenkirchen
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