Die heutige Jugend: optimistisch und pragmatisch

Zu den Ergebnissen der 14. Shell-Studie erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann:

„Die Jugend ist zukunftsorientiert und will die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen meistern. Diese Generation kann der Politik Mut machen, sie hat Bodenhaftung. Junge Frauen und Männer zeigen eine hohe Leistungsbereitschaft. Sie wollen ’aufsteigen statt aussteigen’. Optimistisch und pragmatisch nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand, wollen ihre Chancen nutzen und Probleme in Angriff nehmen. Ehrgeiz, Fleiß, Streben nach Einfluss und auch Sicherheit gehören wieder zu den gefragten Werten. Mit dieser Jugend können die gesellschaftlichen und politischen Reformen aktiv angegangen werden. Die Ergebnisse bestätigen unsere politische Richtung. Denn die ’aktivierende Jugendpolitik’ der Bundesregierung fördert die Fähigkeiten der Jugendlichen, fordert Jugendliche aber zugleich auf, ihre Talente und Ideen aktiv für die Gesellschaft zu nutzen.

Familie steht bei den 12- bis 25-Jährigen hoch im Kurs. Über zwei Drittel der Jugendlichen wollen später selbst eine Familie gründen. 90 Prozent sagen, dass sie mit ihren Eltern gut klar kommen, knapp 70 Prozent wollen ihre Kinder später so erziehen, wie sie selbst von ihren Eltern erzogen worden sind. Diese Daten zeigen nicht nur die hohe Bedeutung der Familie, sondern auch die enge Verbundenheit und das Verständnis der Generationen untereinander. Dies ist ein stabiles Fundament für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Shell-Studie zeigt, dass die heutige Generation von jungen Frauen und Männern Karriere machen und Familie leben will. Wir unterstützen sie darin, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zentraler Schwerpunkt unserer Familienpolitik. Mit den neuen Regelungen zur Elternzeit und dem Teilzeitgesetz haben wir die Möglichkeiten erweitert, Beruf und Familie miteinander zu verbinden und in einer individuellen Balance zu leben. Zur Vereinbarkeit zählt auch ein gutes Angebot an Kinderbetreuung. Deshalb hat für uns der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder Priorität. Der Bund unterstützt in der nächsten Legislaturperiode Länder und Kommunen beim Ausbau von Ganztageseinrichtungen mit 4 Mrd. Euro.

Die Entwicklung der Jugend hin zu einer pragmatischen und leistungsorientierten Generation wird besonders von Mädchen und jungen Frauen getragen. Sie haben im Bereich der Schulbildung die Jungen überholt, sind ehrgeiziger geworden und nicht mehr bereit, das Feld den jungen Männern zu überlassen. ’Macht’, ’Einfluss’ und ’Karriere’ sind erstrebenswerte Ziele für Mädchen und junge Frauen geworden. Diese Ergebnisse bestätigen unsere Gleichstellungspolitik, die Frauen in Bildung und Beruf sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert. Es ist Zeichen einer modernen Gesellschaft, dass es für junge Frauen selbstverständlich geworden ist, beruflich erfolgreich sein zu wollen und dass Beruf und Familie sich nicht wechselseitig ausschließen. Die Shell-Studie zeigt: Hier sind wir einen großen Schritt vorangekommen.

Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen ist von der Demokratie als Staatsform überzeugt. Nur 8 Prozent der Jugendlichen in den alten und 17 Prozent in den neuen Ländern sind anderer Meinung – geben jedoch auf Nachfrage keine Alternative an. Diese Überzeugung ist aber keine Erbpacht, sondern muss immer wieder neu erworben werden. Deshalb fördert die Bundesregierung in ihrer Jugendpolitik das demokratische Engagement z.B. durch außerschulische Bildung, internationalen Jugendaustausch und Jugendbegegnungen in Europa. Das umfassende und erfolgreiche Aktionsprogramm ’Jugend für Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus’ setzt einen Schwerpunkt gegen Rechtsextremismus.

Die Shell-Studie zeigt, dass sich eine problematische Beurteilung der Demokratie oftmals als Kritik an den Lebensverhältnissen und fehlenden Chancen in Beruf und Gesellschaft entpuppt. Unsere Jugendpolitik hat Chancengerechtigkeit zum Ziel. Wir wollen der jungen Generation bessere und gerechte Chancen auf Bildung und Beruf ermöglichen. Die Bundesregierung bringt mit dem Programm ’Jump’ Jugendliche in Arbeit, sie unterstützt Jugendliche in der Berufsorientierung, sie hat in einer Bildungsoffensive die Ausgaben für Bildung und Forschung deutlich erhöht, und sie fördert mit dem Programm ’Entwicklung & Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten’ Jugendliche aus sozial schwachen Gebieten.

Auch die Einstellungen zum politischen Engagement hat die Shell-Studie ermittelt. Sie ergaben, dass nur 34 Prozent der Jugendlichen politisch interessiert sind; 1991 waren es noch 57 Prozent. Zugleich zeigen die Daten, dass viele Jugendliche zwar der ’großen’ Politik fern sind, sich aber gesellschaftlich in ihrem näheren Umfeld engagieren. 35 Prozent der Jugendlichen sind regelmäßig gesellschaftlich aktiv, weitere 41 Prozent gelegentlich. Sie engagieren sich, wo sie direkt betroffen sind, aber auch für andere Menschen. Dies belegen auch unsere Erfahrungen im freiwilligen sozialen Jahr und im freiwilligen ökologischen Jahr, an denen jährlich über 13.000 Jugendliche teilnehmen. Mit dem neu gestalteten Freiwilligengesetz und der Mittelerhöhung um etwa 50 Prozent auf 16,5 Mio. Euro, aber auch mit unserer breiten Beteiligungsbewegung ’ich mache politik’ haben wir das freiwillige Engagement attraktiver gestaltet und ausgeweitet. Wir fördern Engagement, Beteiligung und Mitsprache von Jugendlichen. Denn wer sich engagiert und selbst aktiv ist, der ist in unserer Gesellschaft zu Hause.“

Media Contact

Dr. Christine Bergmann Pressestelle BMFSFJ

Weitere Informationen:

http://www.bmfsfj.de/

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