Rohstoffe im Erzgebirge: Erkundung geht in die nächste Runde

Messhubschrauber und Flugsonde der BGR. BGR

In einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 15. April 2015 in Geyer können sich interessierte Bürger über die bisherigen Zwischenergebnisse und den derzeitigen Erkundungsplan informieren. Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, Methoden zur Erkundung von Rohstoffen aus der Luft weiterzuentwickeln.

Teil der aktuellen Erkundung, die zwischen den Monaten April und Juni stattfinden wird, ist die Befliegung durch den Hubschrauber der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Da sich die Befliegung bei der anstehenden Erkundung auf das Zentrum des rund 110 km2 großen Gebietes beschränkt, plant die BGR bei guter Wetterlage mit einer minimalen Befliegungsdauer von nur zwei Tagen.

Neben der Befliegung führt die TU Bergakademie Freiberg seismische und elektromagnetische Untersuchungen an der Erdoberfläche durch. Sie liefern Informationen über die Lage möglicher Rohstoffkörper im Untergrund.

Für weitere Details laden wir Medienvertreter und Bürger herzlich zu unserer öffentlichen Informationsveranstaltung ein.

Datum: 15.04.2015, 16 – 18 Uhr
Ort: Huthaus an der Binge, Bingeweg 21, 09468 Geyer

Ablauf
ca. 16.00 Uhr – Vorstellung der Zwischenergebnisse und des aktuellen Erkundungsplans
ca. 17.00 Uhr – Möglichkeit für Fragen an die Experten

Experten vor Ort
Dr. Richard Gloaguen, HIF/ Abteilung Erkundung
Dr. Bernhard Siemon, BGR/ Arbeitsbereichsleiter Aerogeophysik: Befliegung
Prof. Klaus Spitzer, TU Bergakademie Freiberg: Elektromagnetik
Prof. Stefan Buske, TU Bergakademie Freiberg: Seismik
Mathias Scheunert, HIF: 3D-Modellierung
Dr. Uwe Lehmann, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Hinweis an Medienvertreter: Wenn Sie an unserer Informationsveranstaltung teilnehmen möchten, würden wir uns über eine kurze Rückmeldung freuen (Kontakt: Tina Schulz, Tel.: 0351 260-4427, t.schulz@hzdr.de).

Das Projekt

Das Forschungsprojekt zur Erkundung von metallischen Rohstoffen im Erzgebirge wird gemeinsam durchgeführt vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am HZDR, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Es wird begleitet durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Sächsische Oberbergamt hat die Aufsuchungsgenehmigung für das Projekt erteilt.

Das Projekt hat das Ziel, mittels geophysikalischer Verfahren das Rohstoffpotenzial des geologischen Untergrundes im Gebiet um Geyer bis in eine Tiefe von ca. 500 Metern zu erfassen. Das gesamte Gebiet beinhaltet die Gemeinden Ehrenfriedersdorf-Stadt, Gelenau/Erzgeb., Lauter-Bernsbach, Grünhain-Beierfeld-Stadt, Lößnitz-Stadt, Elterlein-Stadt, Raschau-Markersbach, Thum-Stadt, Zwönitz-Stadt, Auerbach, Drebach, Geyer-Stadt, Schwarzenberg/Erzgeb.-Stadt.

Zum Einsatz kommen geophysikalische Methoden aus der Luft. Anders als Erkundungsbohrungen sind sie flächendeckend und greifen nicht in den Boden ein. Die Experten der BGR haben bereits im vergangenen Jahr elektromagnetische Messungen durchgeführt, um die elektrische Leitfähigkeit des Untergrundes bis in etwa 150 Meter Tiefe zu bestimmen, die auch Anzeichen für im Gestein vorhandene Erzminerale liefern kann. Zudem haben die Experten magnetische Messungen durchgeführt, die nun mit einem neuartigen Magnetfeldsensor – einem Volltensor-Gradiometer – verfeinert werden sollen. Der neu entwickelte Messsensor stammt vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) in Jena. Er befindet sich in einer fünf Meter langen Flugsonde, die an einem 30 Meter langen Kabel unter dem Hubschrauber hängt und in einer Höhe von 30 bis 40 Metern über dem Gelände nachgeschleppt wird. Im Gebiet fliegt der Hubschrauber in der Regel in einer Höhe von ca. 80 Metern und mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Es ist geplant, das Untersuchungsgebiet in Linienabständen von 100 Metern zu befliegen, wobei Ortschaften umflogen werden.

Alle Daten sollen schließlich in ein hochaufgelöstes dreidimensionales geologisches Modell der Rohstofflagerstätte einfließen.

Ansprechpartner:

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Dr. Richard Gloaguen, Abteilung Erkundung
Tel.: 0351 260 – 4424 | r.gloaguen@hzdr.de

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Dr. Bernhard Siemon, Arbeitsbereichsleiter Aerogeophysik und Luftfahrttechnischer Betrieb
Tel.: 0511 643 34 88 | bernhard.siemon@bgr.de

TU Bergakademie Freiberg
Prof. Klaus Spitzer | Prof. Stefan Buske, Institut für Geophysik und Geoinformatik
Tel.: 03731 39 – 2722 | – 2728
klaus.spitzer@geophysik.tu-freiberg.de | buske@geophysik.tu-freiberg.de

Medienkontakt:

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Tina Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0351 260 – 4427 | t.schulz@hzdr.de

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Andreas Beuge, Pressesprecher
Tel.: 0511 643 26 79 | andreas.beuge@bgr.de

TU Bergakademie Freiberg
Madlen Domaschke, Pressesprecherin
Tel.: 03731 39 2355 | Madlen.Domaschke@zuv.tu-freiberg.de

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie.
• Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
• Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
• Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
Das HZDR ist seit 2011 Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es hat vier Standorte in Dresden, Leipzig, Freiberg und Grenoble und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter – davon etwa 500 Wissenschaftler inklusive 150 Doktoranden.

Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) hat das Ziel, innovative Technologien für die Wirtschaft zu entwickeln, um mineralische und metallhaltige Rohstoffe effizienter bereitzustellen und zu nutzen sowie umweltfreundlich zu recyceln. Es wurde 2011 gegründet, gehört zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und kooperiert eng mit der TU Bergakademie Freiberg.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist das geowissenschaftliche Kompetenzzentrum der Bundesrepublik Deutschland und eine nachgeordnete Fachbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Sie beschäftigt knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die BGR trägt mit Forschung und Beratung dazu bei, die Lebensbedingungen durch verantwortliche Nutzung der Geopotenziale zu erhalten oder zu verbessern. Ihre Kernthemen sind Energierohstoffe und mineralische Rohstoffe, die Georessourcen Grundwasser und Boden sowie der Untergrund als Speicher- und Wirtschaftsraum. Im Bereich der angewandten Geophysik erkundet die BGR mit Messungen die obere Erdkruste. In der Entwicklungszusammenarbeit engagieren sich ihre Experten in mehr als 30 geowissenschaftlichen Projekten weltweit. Die BGR überwacht für die Bundesrepublik Deutschland die Einhaltung des internationalen Kernwaffenteststoppabkommens und registriert die Erdbebentätigkeit.

An der TU Bergakademie Freiberg in Sachsen, der deutschen Ressourcenuniversität, wird in den vier Themengebieten Geo, Material, Energie und Umwelt für eine nachhaltige und effiziente Stoff- und Energiewirtschaft gelehrt und geforscht. Die Universität feiert in diesem Jahr ihr 250jähriges Jubiläum.

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ist eine Fachbehörde des Freistaates Sachsen, deren Abteilung Geologie den Staatlichen Geologischen Dienst (SGD) repräsentiert. Durch geologische Landesaufnahme sowie das Erfassen und Aufbereiten weiterer geologischer Daten (z.B. aus Bohrungen verschiedenster Art) verfügt der SGD über die umfangreichste geologische Datenbasis Sachsens. Dieser Fundus dient als Grundlage für Stellungnahmen, Beratung und Information unter anderem für Politik, Behörden, Wissenschaft, verschiedenste Planungsträger und nicht zuletzt auch für die Öffentlichkeit zu allen geologierelevanten Fragen.

http://www.hzdr.de/exploration

http://www.aerogeophysik.de/

Media Contact

Dr. Christine Bohnet Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

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