Neuer „IceMole“ startet Test auf dem Mortertatschgletscher

Der &quot;IceMole&quot; gräbt sich wie ein Maulwurf durch das Eis. Foto: FH Aachen/www.lichtographie.de<br>

Mit der „IceMole“-Technologie ist es möglich, nach Spuren von Leben im Eis zu forschen sowie die Eistemperatur, den Druck und andere Parameter in verschiedenen Schichten zu ermitteln.

Später soll der „IceMole“ sogar im Weltall eingesetzt werden können. Zuerst allerdings testen die Forscher des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen die Sonde auf ihre Funktionalität unter realen Bedingungen auf der Erde.

Eine Woche lang wird der Schweizer Morteratschgletscher zum Testgelände für die FH Aachen. Im Gepäck haben die Forscher den „IceMole“, eine Einschmelzsonde, die am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Dachwald und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gerhard Artmann vom Institut für Bioengineering der FH Aachen entwickelt wurde.

Dort soll sie sich, einem Maulwurf gleich, in den dicken Eispanzer des Gletschers und wieder heraus schmelzen. Mit der „IceMole“-Technologie ist es möglich, nach Spuren von Leben im Eis zu forschen, und die Eistemperatur, den Druck und andere Parameter in verschiedenen Schichten zu ermitteln. Später soll der „IceMole“ sogar im Weltall eingesetzt werden können. Zuerst allerdings testen die Forscher die Sonde auf ihre Funktionalität unter realen Bedingungen auf der Erde.

Daher lädt das Forscherteam interessierte Medienvertreterinnen und Medienvertreter ein, sich am

Samstag, 28. Juli, ab etwa 14 Uhr
am Basis-Camp, Camping Plauns, Plauns 13,
CH-7504 Pontresina
über das Projekt zu informieren und hinter die Kulisse zu blicken. Prof. Dachwald und Mitglieder des Teams werden vor Ort sein, um Fragen zu beantworten, wenn der Hubschrauber die Ausrüstung samt „IceMole“ zurück zum Bahnhof fliegt.

2010 absolvierte der erste Prototyp bereits den ersten Feldversuch auf dem Morteratschgletscher. Schon die erste Version der Sonde konnte sich mithilfe einer Eisschraube und vier Heizelementen am Schmelzkopf durch das Eis schmelzen. Da die Heizer unabhängig voneinander an- und ausgeschaltet werden können, ist es möglich, die Sonde in verschiedene Richtungen zu steuern. Außerdem kann sich die Sonde dank der Eisschraube durch Sandschichten bohren.

Auf Grundlage der Erkenntnisse, die das Team beim ersten Feldversuch gewann, wurde nun unter studentischer Leitung von Clemens Espe eine zweite Generation gebaut. „Urmel“ wird diese Einschmelzsonde vom Team genannt. „Konkret wollen wir sie auf ihre Steuerbarkeit prüfen“, sagt Clemens Espe. Neben den vier Heizern am Schmelzkopf sind im neuen „IceMole“ nämlich zusätzliche Seitenheizer integriert. Weitere Projektvorhaben sind ein Test auf dem Taylorgletscher in der Antarktis in Kooperation mit einem amerikanischen Forschungsteam, bei dem erstmals eine kontaminationsfreie Wasserprobe aus einem subglazialen See entnommen werden soll. Ein weiteres Ziel ist der Einsatz des „IceMoles“ im Weltall: Auf dem Saturnmond Enceladus soll er Proben im Eis nehmen und auch der Prototyp für den Mars wird gerade entwickelt.

Pressekontakt:
Pia Wilbrand
pia.wilbrand@hueckelhoven.net
Tel 0049 173 74 910 26
Da wir erst im Laufe der Woche ganz konkrete Angaben machen können, kontaktieren Sie mich am besten per Mail, falls Sie uns besuchen kommen möchten. Ich werde Ihnen dann gerne die exakte Uhrzeit durchgeben.

Media Contact

Team Pressestelle idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-aachen.de/

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