Korrosionsprozesse in der Tiefe untersuchen

Tiefe Geothermieanlagen in Nord- und Südwestdeutschland arbeiten oft mit sehr salzhaltigen Thermalwässern. Durch den hohen Salzgehalt und Druck, gelöste Gase sowie das Temperaturniveau unterliegen alle Anlagenbauteile einem beträchtlichen Korrosionsrisiko.

An der geothermischen Forschungsanlage in Groß Schönebeck untersucht das Geoforschungszentrum Potsdam diese Fragestellungen systematisch. Das BINE-Projektinfo „Korrosion in geothermischen Anlagen“ (06/2012) stellt die Arbeiten vor. Dabei werden die physikalischen und chemischen Parameter des Tiefenwassers kontinuierlich untersucht und die Korrosionsfestigkeit verschiedener Materialien erprobt.

Für einen verlässlichen und wirtschaftlichen Betrieb einer Geothermieanlage ist es wichtig, die Zusammensetzung der Tiefenwässer (Fluide) genau zu kennen, um die möglichen physikalischen und chemischen Fluidwechselwirkungen abschätzen zu können. Dazu findet in Groß Schönebeck, einer unter realen Einsatzbedingungen arbeitenden Geothermieanlage, während des laufenden Betriebs ein Fluid- sowie parallel ein Gasmonitoring statt.
Außerdem verfügt die Anlage über mehrere Korrosionsteststrecken. Dort werden Bauteile und Materialproben, z. B. verschiedene Stahlsorten oder Nickelbasislegierungen, auf ihre Korrosionsbeständigkeit getestet, bis sich ein Gleichgewicht der Reaktionen an den Materialoberflächen eingestellt hat. Die Untersuchungen sollen die Ergebnisse früherer Laborversuche unter Praxisbedingungen überprüfen.

Durch die Lage und den hohen Salzgehalt ist die Anlage Groß Schönebeck typisch für viele Geothermiestandorte in Deutschland. Fluidparameter von Anlagen in anderen Regionen werden in die Untersuchungen einbezogen. Am Ende soll ein fluidspezifischer und standortabhängiger Materialeinsatzkatalog erarbeitet werden. Das BINE-Projektinfo „Korrosion in geothermischen Anlagen“ (06/2012) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – unter www.bine.info oder 0228 92379-0.
Pressekontakt

BINE Informationsdienst
Uwe Milles
Tel. 0228/9 23 79-26
Fax 0228/9 23 79-29
E-Mail presse@bine.info
Kaiserstraße 185-197
53113 Bonn
http://www.bine.info

BINE Informationsdienst ist ein Service von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.

FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die im öffentlichen Auftrag weltweit publizierte wissenschaftliche Information zugänglich macht und entsprechende Dienstleistungen zur Verfügung stellt. FIZ Karlsruhe hat die Aufgabe, den nationalen und internationalen Wissenstransfer und die Innovationsförderung zu unterstützen.

Media Contact

Rüdiger Mack idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer