Kommunikationsplattform zur 3D-Geologie findet internationale Beachtung

Nach über zweijähriger Laufzeit verzeichnet sie monatlich mittlerweile mehr als 2000 Besucher aus über 50 Ländern, rund ein Viertel davon aus Deutschland. Die Arbeitsgruppe Hydro- und Umweltgeologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) freut sich über die internationale Resonanz – und sieht noch großes Potenzial für die digitale 3D-Geologie.

Ausgangspunkt für die Entwicklung der Plattform war die langjährige fachliche Erfahrung der Arbeitsgruppe und der Wunsch, dreidimensionale geologische Untergrundmodelle in ihrer Anwendung und Bedeutung stärker publik zu machen. Dies sollte gleichzeitig den Wissenschaftsdialog zu diesem Thema im internationalen Jahr „Planet Erde“ und auch darüber hinaus anregen.

„Die Plattform hat sich in kürzester Zeit zu einer international stark nachgefragten Domain entwickelt“, erklärt Prof. Dr. Peter Wycisk, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät III der MLU. „Wir freuen uns natürlich, dass wir damit im Google-Ranking zum Thema '3d geology' weltweit unter mehr als 20 000 Nennungen auf Platz eins stehen und dass das breite Interesse am Thema geologische 3D-Modelle und deren Anwendungen deutlich wird.“ Es sei der Arbeitsgruppe sehr gut gelungen, einen aktuellen Beitrag zur Wahrnehmung des Begriffs „3d geology“ im internationalen Rahmen zu leisten.

Ein Teil des Erfolges lag laut Wycisk in der regelmäßigen Überprüfung der Nutzerprofile und der damit verbundenen kontinuierlichen Anpassung der Inhalte und der Struktur der Internetplattform. Diese wurde in der bisherigen Laufzeit mehrfach überarbeitet und stärker nutzerspezifisch und interessenorientiert ausgerichtet. Die Informationen und Präsentationen auf der neuen Plattform richten sich sowohl an Fachleute als auch die interessierte Öffentlichkeit.

„Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Thematik 3D-Modellierung und Visualisierung von Geo-Themen in den letzten Jahren etabliert hat“, sagt Prof. Dr. Peter Wycisk. Neben den Entwicklungen in Europa und Nord-Amerika scheine es einen großen Informationsbedarf in Schwellen- und Entwicklungsländern zu geben. Dies sei damit zu erklären, dass dort der Schritt zur Erstellung von gedruckten geowissenschaftlichen Kartenwerken teilweise übersprungen werde. Die geologischen und hydrogeologischen Daten würden oft direkt nach ihrer Erhebung in digitale Geoinformations-Systeme und modellbasierte Arbeiten überführt.

„Dass die digitale 3D-Geologie noch keine alltägliche Anwendung ist, zeigen die bisher in einzelnen Ländern sehr unterschiedlichen klein- oder großräumigen Anwendungen“, erklärt Wycisk. „In Europa ist Großbritannien wohl federführend in der flächenhaften Umsetzung von geologischen 3D-Modellen. In Deutschland unterscheiden sich die Aktivitäten in einzelnen Bundesländern sehr deutlich.“ Die Anwendung von geologischen 3D-Modellen stehe also eher noch am Anfang einer flächenhaften Umsetzung. „Ein guter Grund, der Informationsplattform 3d-geology eine weiterhin internationale und intensive Nutzung als nachhaltige Wirkung des internationalen Jahres 'Planet Erde' zu wünschen.“

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Wycisk
Telefon: 0345 55 26134
E-Mail: peter.wycisk@geo.uni-halle.de

Media Contact

Carsten Heckmann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer