Ein neues Forschungsschiff für die Polarforschung – Werftausschreibung der POLARSTERN II

Die POLARSTERN gehört mit einer Länge von 118 Metern, einer Reisegeschwindigkeit von 10,5 Knoten und einer maximalen Seezeit von 75 Tagen zu den leistungsfähigsten Forschungsschiffen. Eigens für die Polarforschung konzipiert, ist sie im Nord- und Südpolarmeer zuhause. Dort bietet das Forschungsschiff bis zu 50 Wissenschaftlern Platz für Forschungsarbeiten in den Bereichen Biologie, Geologie, Geophysik, Glaziologie, Chemie, Ozeanographie und Meteorologie.

Geplant ist ein multifunktionales Polarforschungsschiff für die arktischen und antarktischen Einsatzgebiete sowie für die Versorgung der antarktischen Forschungsstation „Neumayer III“. Die POLARSTERN verrichtet seit nunmehr 32 Jahren mit durchschnittlich 310 Tagen im Jahr auf See zuverlässig ihren Dienst für die Wissenschaft.

Orientiert an einer Gesamtschiffstrategie erneuert das BMBF in den nächsten zehn Jahren seine hochseegängige Forschungsflotte. Die Nachfrage nach einem neuen Forschungsschiff für die Polarregionen, das verlässlich, effektiv und leistungsfähig sein soll, ist groß.

So rücken beispielsweise Forschungsfragen zu den Klimafolgen immer stärker in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte. Die Polarregionen sind Klimakammern der Erde – für das Verständnis des Klimas ist die Forschung in Arktis und Antarktis deswegen von immenser Bedeutung.

Doch was muss die neue POLARSTERN eigentlich können? Unter vielen weiteren Anforderungen ist es wichtig, dass das Schiff eine Auslegung für extreme Temperaturbereiche (+45°C bis -50°C) besitzt, eine gewisse Eisbrechleistung erbringt und hohen Umweltstandards genügt.

Außerdem sind nach derzeitigem Planungsstand ein Hubschrauberlandeplatz und ein Hangar für zwei Helikopter geplant. Auf der rund 145 Meter langen neuen POLARSTERN werden 130 Personen arbeiten können, 44 davon als Besatzung.

In fünf Jahren soll die neue POLARSTERN der Wissenschaft übergeben werden. Zunächst muss eine geeignete Werft gefunden werden, die in der Lage ist, dieses umfangreiche Projekt umzusetzen. Der Vertragsabschluss ist für Ende 2016 geplant. Die eigentliche Bauzeit umfasst voraussichtlich drei Jahre, gefolgt von einer wissenschaftlichen Erprobungsfahrt von einem halben Jahr.

Der Projektträger Jülich (PtJ) in der Forschungszentrum Jülich GmbH wird das Vergabeverfahren im Auftrag des BMBF durchführen.

Über den Projektträger Jülich
Als einer der großen Projektträger in Deutschland ist der Projektträger Jülich Partner für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Mit seinen Kompetenzen im Forschungs- und Innovationsmanagement unterstützt er seine Auftraggeber in Bund und Ländern sowie die Europäische Kommission bei der Realisierung ihrer forschungspolitischen Zielsetzungen. Förderinteressenten und Antragsteller berät er über aktuelle Förderinitiativen und betreut sie bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Vorhaben.

Ansprechpartner/in:

Dr. Joachim Harms
Tel.: 0381-20356-280
E-Mail: j.harms@fz-juelich.de

Susanne Pack
Tel.: 02461-61-9415
E-Mail: s.pack@fz-juelich.de

http://www.bmbf.de/de/25565.php
https://www.portal-forschungsschiffe.de/schiffe/polarstern

Media Contact

Anne Nikodemus idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer