Die große Transformation: Aufgaben der Raumplanung

Grün in der Stadt Fotolia Quelle: ARL

Die weltweite Urbanisierung ist ein zentraler Treiber des globalen Wandels im 21. Jahr-hundert. Ob das Politikziel der nachhaltigen Entwicklung langfristig erreicht wird, hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, das Wachstum der Städte und die räumliche Entwicklung insgesamt zu steuern. Der Raumplanung kommt hierbei eine zentrale Rolle zu.

Auf der Dortmunder Konferenz Raum- und Planungsforschung 2018 „Die Große Transformation – Herausforderung und Chance für die Raumplanung“ diskutieren Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und Praxis über zwei Tage wie Quartiere, Städte und Regionen zu Motoren des sozial-ökologischen Wandels werden können, welche Akteure dabei eine zentrale Rolle spielen und wie dieser Transformationsprozess planerisch gestaltet werden kann.

In seinem Gutachten „Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ (2011) und „Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte“ (2016) hat der Wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltfragen (WGBU) die Transformation von einer fossilen zu einer postfossilen Gesellschaft gefordert.

Ob die Entwicklung hin zu einer klimaverträglichen Gesellschaft gelingt, hängt maßgeblich davon ab, ob und wie der Ressourcenverbrauch der weltweit wachsenden Städte und Metropolregionen reduziert werden kann. Bereits heute tragen Städte unverhältnismäßig stark zum Ausstoß von Treibhausgasen bei, global mehr als zwei Drittel. Gleichzeitig werden sie von den Folgen der Welterwärmung besonders betroffen, so der WGBU in seinem letzten Gutachten.

Der Raumplanung kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Ihre Aufgabe ist es, auf die räumliche Entwicklung der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gezielt einzuwirken. Ihr Anwendungsfeld erstreckt sich auf unterschiedliche räumliche Ebenen (z.B. Stadtteil, Stadt, Region, Land, Staat). Gegenüber anderen Politikbereichen nimmt sie eine moderierende Rolle ein, denn es gilt, die sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Ansprüche an den Raum miteinander in Einklang zu bringen.

Das Politikziel der nachhaltigen Entwicklung ist in aller Munde, dennoch ist es wenig klar definiert. Die räumliche Transformation ist deswegen ein Lern- und Suchprozess, und es sind noch viele Fragen offen. Nach einer Eröffnungs-Keynote von Prof. Dr. Dirk Messner, Vorsitzender des WGBU, diskutieren die Expertinnen und Experten in acht thematischen Tracks zu unterschiedlichen räumlichen Ebenen (z.B. Quartiere, Städte, Regionen, Bundesgebiet und Europa) und Handlungsfeldern (Mobilität und Verkehr, Infrastrukturen, Gesundheit) wie die Planungswissenschaft und Planungspraxis die räumliche Transformation begleiten und forcieren kann.

Im Zentrum stehen dabei unter anderem folgende Fragen: Welche Akteure, Strukturen und Prozesse können die sozial-ökologische Transformation voranbringen? Welche Leitvorstellungen, Instrumente und Verfahren sind nötig? Welche Weichen müssen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung gestellt werden?

Die Dortmunder Konferenz Raum- und Planungsforschung 2018 ist eine zweitägige Veranstaltung zu aktuellen Themen der Raumplanung und der raumbezogenen Forschung. Sie findet seit 2012 alle zwei Jahre in Dortmund statt und richtet sich an ein internationales und interdisziplinäres Publikum. Veranstaltet wird die zweisprachige Konferenz (deutsch/englisch) von der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, in Hannover.

Weitere Informationen sowie das Veranstaltungsprogramm finden Sie unter:
http://www.raumplanung.tu-dortmund.de/rp/dortmunderkonferenz2018.html

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Dr. Gabriele Schmidt idw - Informationsdienst Wissenschaft

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