Bilder vom Rande des Weltalls – Aufnahmen aus 34803m Höhe

Der Moment, als der Ballon in fast 35000 Metern Höhe platzte. Foto: SRH

Am Abend vor dem Start waren die Studenten der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft Hamm gespannt ob alles klappen würde, nicht ausschließlich wegen des Wetters, sondern auch, weil es so schien als müsse der Starttermin aus Versicherungsgründen verschoben werden.

Doch am Morgen des Starttages hat die Allianz Versicherung schnellstmöglich alles Erforderliche abgewickelt und so konnte gegen 8:30 Uhr mit dem Befüllen des Ballons mit Helium begonnen werden.

Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen; die Kamera zusätzlich mit Silikon in der Kapsel befestigt, die Kapseln und der Fallschirm durch eine mit Karbonstäben stabilisierte Konstruktion verbunden, die die Rotation der Kapseln während des Fluges reduzieren sollte, und zum Schluss alles am befüllten Ballon befestigt.

Um 11:15 Uhr startete der Wetterballon seinen Flug, zunächst einmal fast senkrecht aufsteigend, vom Hammer Flugplatz aus. Schon nach kurzer Zeit erreichte die Studenten das erste Signal der Geräte, die vom Ortsverband Meschede des Deutschen Amateur-Radio-Clubs zur Verfügung gestellt worden waren, mit den aktuellen Standortdaten, der Aufstiegsgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit über dem Boden.

Bei den vorherigen Starts war es nicht möglich gewesen, die Position des Ballons langfristig live zu verfolgen, da der GPS-Tracker lediglich in der Reichweite des Mobilfunknetzes funktioniert und der Ballon diese schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Start verlässt. Durch diese Zusammenarbeit war es möglich, dem Ballon noch gezielter als nur anhand von Vorrausagen eines Internetprogramms, welches auf aktuelle Wetterprognosen zurückgreift, zu folgen.

Alle zwei Minuten schickten die Geräte die Position und aktuelle Statusinformationen, sodass alle den Höhengewinn und die zurückgelegte Strecke live verfolgen konnten. Mit zunehmender Höhe stieg natürlich auch die Spannung, denn mit einer anfänglichen Aufstiegsgeschwindigkeit von etwa 1,3 Metern pro Sekunde waren standen die Chancen gut, dass der Ballon weit aufsteigen würde. Fast 35 km von der Erde entfernt, in 34803 Metern Höhe, platze er.

Nach einem relativ schnellen Sinkflug landeten die Kapseln mit Fallschirm und den Ballonresten in Hundsangen im Westerwald knapp vor einem Auto, dessen Fahrer freundlicherweise alles von der Straße auf den Bürgersteig legte. Als die Forschungsgruppe vor Ort eintraf saß der Schreck trotzdem tief; eine Kapsel war nicht ohne Schaden gelandet.

Sie hatte ein großes Loch, dort wo die Kamera befestigt gewesen war. Umso größer war die Freude als man feststellen konnte, dass keines der Geräte Schaden genommen hatte und alle Daten problemlos abgerufen werden konnten.

Insgesamt war der Start ein großer Erfolg: das Livetracking hat die Verfolgung des Ballons maßgeblich vereinfacht, es konnten viele Daten erfasst werden, die in den kommenden Wochen ausgewertet werden und die Verbesserung der Aufhängung hat die Rotation der Kapsel enorm verringert und so die Qualität der Kameraaufnahmen in hohem Maße verbessert.

Demnächst wird ein Video mit Aufnahmen der Vorbereitungen, des Starts und der Aktionkamera aus der Stratosphäre veröffentlicht werden.

Unterstützt wurde das Projekt durch die Sparkasse, die Pinguin Apotheke aus Hamm, das Wittener Unternehmen Gase Partner GmbH, die Stadtwerke Hamm, das Maximare und Stratoflights.

Media Contact

Andre Hellweg idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.fh-hamm.de

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