Antarktis: Eisberg immenser Größe treibt im Südpazifik

Eisschelf in der Größe von Zypern vom Festland abgebrochen

Ein Eisberg in der Größe der Insel Zypern (rund 3.300 Quadratkilometer groß) ist nach Angaben des amerikanischen „Snow and Ice Data Center“ (NSIDC) http://nsidc.org vom antarktischen Festland abgebrochen. Der drohende Abbruch am „Larsen-B Schelf“ wurde erstmals auf einem Satellitenbild Anfang März erkannt.

„Das ist der größte Eisberg in einer Serie von Eisabbrüchen in der Antarktis seit mehr als 30 Jahren“, so das NSIDC. Der Eisberg ist rund 220 Meter dick und wiegt rund 720 Mrd. Tonnen. Die gespeicherte Wassermenge würde nach Angaben des Forschungszentrums ausreichen, 1.500 Golfplätze für über ein Jahr mit Wasser versorgen. Innerhalb der vergangenen 40 Jahre wurde die gesamte Halbinsel von der der Rieseneisberg abgebrochen ist, um 13.500 Quadratkilometer verkleinert. Das abgebrochene Eis ist nach Angaben der Forscher vor rund 12.000 Jahren entstanden. Allein in den vergangenen fünf Jahren sind vom Eisschelf an der ostantarktischen Küste rund 5.700 Quadratkilometer abgebrochen.

Der neue Eisberg befindet sich zurzeit bei 74 Grad südlicher Breite und 107 Grad westlicher Länge. Die Forscher haben die Küstenlinie von Larsen-B in den vergangenen Jahren genauer untersucht. Durch den Temperaturanstieg von 0,5 Grad Celsius innerhalb der letzten Jahre habe sich der Abbruch von Packeis beschleunigt. Der Abbruch des Eisschelfs habe nach Angaben des Forschungszentrum aber nur wenig Einfluss auf das Ansteigen des Meeresspiegels.

An der Erforschung des Larsen-B Eisschelfs sind neben dem NSIDC und der British Antarctic Survey auch ein Forschungsteam der Universität Innsbruck unter der Leitung von Helmut Rott und den Wissenschaftlern Wolfgang Rack und Andreas Siegel beteiligt.

Auf der Homepage des NSIDC gibt es animierte Bildserien nsidc.org/iceshelves/larsenb2002/index.html über die Ereignisse in der Antarktis zwischen Februar und März 2002.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.monitor

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer