Umweltrecht: Folgen der Speicherung von CO2 im Meeresboden

Mit Möglichkeiten und Folgen einer dauerhaften Speicherung des klimaschädigenden Kohlendioxids (CO2) im Meeresboden befasst sich ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben, das der Göttinger Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Peter-Tobias Stoll leitet. Neben der Beurteilung aus geologischer, chemischer und biologischer Sicht geht es vor allem um haftungsrechtliche Aspekte sowie Fragen des internationalen See- und Umweltrechts.

Das Umweltbundesamt hat Prof. Stoll mit diesem einjährigen Projekt beauftragt. Er leitet die Abteilung Internationales Wirtschafts- und Umweltrecht an der Universität Göttingen. Im Rahmen des Projektes kooperiert Prof. Stoll mit Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Universität Kiel und des Instituts für Seerecht und Seehandelsrecht der Universität Hamburg.

„CO2 entsteht vor allem als Verbrennungsprodukt bei dem Einsatz fossiler Energien wie Erdöl und Erdgas. Da sich der Energieverbrauch nicht kurzfristig ausreichend reduzieren lässt, wird nach Wegen gesucht, die Atmosphäre zu entlasten. So soll das CO2 dem Rauchgas entzogen und anschließend sicher abgelagert werden“, erläutert Prof. Stoll. Nach seinen Angaben wird in Norwegen getestet, das CO2 aus der Offshore-Industrie in eine Sandsteinschicht 1.000 Meter unter den Meeresbodenzu einzubringen. „Unklar ist bislang aber, wie sich das Gas unter hohem Druck und anderen Temperaturen langfristig verhält und welche ökologischen Folgen Leckagen haben können“, so Prof. Stoll. Im Rahmen des Projekts befassen sich die Rechtswissenschaftler aus Göttingen und Hamburg unter anderem mit der Frage, ob und wie Anforderungen an die Langzeitstabilität der Speicherung im internationalen See- und Umweltrecht festgeschrieben werden können und wer bei Leckagen haften soll. Außerdem soll geklärt werden, wem die Speicherung von CO2 im Rahmen des so genannten Emissionshandels auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene gutgeschrieben wird.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Peter-Tobias Stoll
Georg-August-Universität Göttingen
Juristische Fakultät, Institut für Völkerrecht und Europarecht
Abteilung Internationales Wirtschafts- und Umweltrecht
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4661 und 39-4662, Fax (0551) 39-4767
e-mail: pstoll@gwdg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.jura.uni-goettingen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer