Seltenes Saurierbaby-Fossil in der Antarktis gefunden

Gleich zwei bedeutende fossile Funde hat die Wissenschaft in dieser Woche zu melden: Ein US-Forscherteam hat in der Antarktis ein knapp 1,5 Meter langes rund 70 Mio. altes Plesiosaurier-Baby gefunden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Einem australischen Forscherteam ist ein sensationeller Fund auf der neuseeländischen Südinsel gelungen: Sie haben den versteinerten Knochen einer Ur-Maus, die vor 16 bis 19 Mio. Jahren ausgestorben ist, entdeckt und damit bewiesen, dass auch hier indigene Landsäugetiere gelebt haben.

Das achtköpfige Forscherteam um James Martin hat den jungen Meeressaurier auf der Vega-Insel vor der antarktischen Halbinsel gefunden. Es ist äußerst selten, dass juvenile Fossilien gefunden werden, da die sterblichen Reste meist von anderen Tieren gefressen wurden. Der Plesiosaurier, der im ausgewachsenen Zustand etwa eine Länge von zehn Metern erreicht, wurde in vulkanischer Asche gefunden, was die Forscher vermuten ließ, dass das Tier von einer Vulkaneruption überrascht wurde. Wie der Paläontologe Tony Fiorillo vom Dallas Museum of Nature and Science bestätigt, sind Fossilien von Jungtieren auch deshalb so selten, weil ihre Knochen schneller zerfallen als jene von adulten Tieren.

Der Fossilfund in der Antarktis bietet nun auch neue Einblicke in das Leben der aquatisch lebenden Plesiosaurier. Vor 70 Mio. Jahren lebten diese Saurier als gefährliche Räuber im südlichen Meer, dessen Küsten damals von dichten Farnen und Koniferen bewachsen waren – die klimatisch eher dem Süden Südamerikas entsprachen – und wesentlich wärmer waren. Das Fossil des Sauriers ist zwar gut erhalten, allerdings fehlt der Schädel. Und trotz intensiver Suche, war es den Forschern in der unwirtlichen Region mit Windspitzen von mehr als 100 km/h, nicht möglich diesen zu finden.

Der zweite Fossilfund bringt nun endlich Licht in die Besiedlung der Insel Neuseeland. Die fossilen Knochenreste, die das Forscherteam um Trevor Worthy von der australischen Adelaide-University gefunden hat, sind der erste echte Beweis dafür, dass auch auf der Doppelinsel eigene indigene Säugetiere lebten, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com . Heute sind die einzigen Landsäuger Opossums, die mit Menschen auf die Inseln gekommen sind, obwohl es eigene Spezies von Fledermäusen, Seelöwen und Robben gibt. Die gefundenen Fossilien sind zwischen 16 und 19 Mio. Jahre alt, daher nehmen die Forscher an, dass die „Ur-Maus“ mindestens 100 Mio. Jahre überlebt haben muss, ehe sie ausstarb. Das große Rätsel um die Fauna Neuseelands war, dass es bisher keine Funde von Fossilien gab. In Australien hingegen, das mit der Doppelinsel damals eine Landmasse bildete, wurden zahlreiche Fossilien von frühen Säugern gefunden. Die neuen Funde würden deutlich machen, dass die gleichen Lebewesen auf den beiden Landmassen lebten und erst später ausgestorben sind.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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