Klimawandel im Paradies – deutsch-karibische Forschungskooperation

Der wissenschaftliche Austausch ermöglicht den Staaten der Karibik, die negativen Folgen des globalen Klimawandels für ihre Region besser abzuschätzen und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen.

Viele Menschen assoziieren mit der Karibik eine Traumreise zu weißen Stränden, was aber die Lebenswirklichkeit vor Ort nur teilweise widerspiegelt: Der steigende Meeresspiegel und zunehmend stärkere Hurrikans stellen eine Bürde für die Bevölkerung der Karibikstaaten dar, die wirtschaftlich von Tourismus und Landwirtschaft abhängig ist.

„Man kann die bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt hautnah erleben“, sagt der Meteorologe und CCCCC-Direktor Kenrick Leslie. „Unsere Politiker höchsten Ranges haben mittlerweile verstanden, dass der Klimawandel ein ernsthaftes Problem für die Karibikstaaten darstellt.“ Nun komme es darauf an, für die Menschen in der Region eine sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung zu sichern. „Der Erhalt der touristischen Attraktivität der Region spielt dabei eine Schlüsselrolle“, betont er.

Das CCCCC ist eine Forschungs- und Beratungseinrichtung der Karibikstaaten (CARICOM) und arbeitet seit seiner Gründung 2002 daran, die Risiken des Klimawandels für die Karibik zu präzisieren. In gemeinsamen Forschungsprojekten von PIK und CCCCC soll untersucht werden, wie man die Risiken des Klimawandels für den Tourismus in der Karibik mit innovativen Ansätzen managen kann. Zu diesem Zweck ist geplant, dass das PIK seine Erfahrungen mit regionalen Klimavorhersagen zur Verfügung stellt.

Unterzeichnet wurde der Kooperationsvertrag durch Kenrick Leslie und PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber.

Schellnhuber hält die Arbeit des karibischen Climate Change Centre für außerordentlich sinnvoll und wichtig. So dringend die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen vor allem in den Industrieländern sei, um einen unbeherrschbaren Klimawandel zu verhindern –„manche Auswirkungen werden in der Karibik nicht mehr aufzuhalten sein.“ Er ist überzeugt, dass die Kooperation zwischen einem global ausgerichteten Institut wie dem PIK und dem karibischen Partner Früchte tragen wird: „Durch die wissenschaftliche Unterstützung des PIK erhalten die karibischen Staaten bessere Planungsgrundlagen für Anpassungsmaßnahmen, um das Unvermeidbare so beherrschbar wie möglich zu machen.“

*Kontakt *fritz.reusswig@pik-potsdam.de, Tel.: +49-331-288-2576

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Uta Pohlmann PIK Potsdam

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